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WetterKlingenthal ist startklar für den Weltcup der Nordischen Kombination

20. Januar 2023, 15:54 Uhr

Noch am Anfang der Woche stand der Weltcup in der Nordischen Kombination in Klingenthal auf der Kippe. Nach der Absage am vergangenen Wochenende herrschte frühlingshaftes Wetter und Schneemangel. Doch Petrus hatte in sprichwörtlich letzter Minute ein Einsehen mit Aktiven und Organisatoren und schickte Kälte und Schnee. In gerade einmal drei Tagen wurden die Anlagen präpariert.

Happy End in letzter Minute! Am Wochenende steigt in der Vogtland-Arena Klingenthal der Weltcup in der Nordischen Kombination. Lange mussten Fans und Aktive um die Austragung des Wintersportspektakels bangen – noch Anfang der Woche sah alles nach einer Absage wegen Schneemangels aus. Doch die frostigen Temperaturen der letzten Tage und ein Kraftakt der Organisatoren sorgen nun dafür, dass die weltbesten Kombinierer am Sonnabend und Sonntag an den Start gehen können.

72 Stunden für die Streckenpräparierung

Innerhalb von nur 72 Stunden haben Mitarbeiter und freiwillige Helfer des Vogtländischen Skiclubs Klingenthal (VSC) die Schanze und die Laufstrecke in der Vogtlandarena weltcuptauglich präpariert, staunt Thomas Meisinger, der langjährige Schanzenchef. "Das hatte ich noch nicht, und ich mach es schon lange. Ich staune, dass der gewagte Plan aufgegangen ist und die Athleten nun nahezu optimale Bedingungen vorfinden."

Weltelite der Nordisch Kombinierten reist ins Vogtland

Rund 50 Kombinierte aus elf Nationen sind ins Vogtland gereist, freut sich VSC-Chef Alexander Ziron. "Nach jetzigem Stand und den aktuellen Meldungen gehen wir davon aus, das alles, was Rang und Namen hat, hier in Klingenthal am Start sein wird."

Nordische KombinationDie Nordische Kombination ist ein kombinierter Wettbewerb aus Langlauf und Skispringen. Die Sprungnote wird dabei in Zeit umgerechnet. Zum entscheidenden Langlauf starten die Teilnehmer am nächsten Tag nach der "Gundersen-Methode", das heißt mit den Abständen, die sich aus dem Springen rechnerisch ergeben haben in der Reihenfolge des Sprungergebnisses. Der erste, der das Ziel erreicht, ist dann auch der Sieger.

Die Nordische Kombination steht konstant von den ersten offiziellen Winterspielen in Chamonix 1924 an im olympischen Programm. Bis zu den Spielen in Oslo 1952 wurde zuerst gelaufen, dann gesprungen, heute ist es umgekehrt.Quelle: Olympia Lexikon

Deutsches Team mit olympischem Rückenwind dabei

Das deutsche Team ist mit elf Sportlern dabei. Nach dem Tohuwabohu der letzten Tage und Wochen ist das Heimspiel für Olympiasieger Eric Frenzel vom SSV Geyer diesmal etwas ganz Besonderes. "Die Klingenthaler machen das mit Herz und Seele", sagt der Erzgebirger. Dementsprechend freue er sich, vor heimischer Kulisse starten zu können.

Eric Frenzel vom SSV Geyer freut sich auf den Start vor heimischem Publikum. Bildrechte: imago images/GEPA pictures

Auch der Obertsdorfer Vinzenz Geiger geht in Klingenthal an den Start. Er stand hier vor zwei Jahren gleich zwei Mal ganz oben auf dem Siegertreppchen. Nun will sich der Olympiasieger von Peking mit Top-Leistungen auch bei den Organisatoren für ihren Einsatz bedanken. "Ehrlich gesagt, ich habe nicht daran geglaubt, dass es die Klingenthaler schaffen. Aber das freut mich natürlich. Hier gibt es ein ein riesiges Engagement und ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen."

Der frischgebackene Olympiasieger Vinzenz Geiger hatte nicht daran geglaubt, dass die Klingenthaler die Vogtland Arena rechtzeitig herrichten können. Bildrechte: imago images/GEPA pictures

Der aktuell beste deutsche Kombinierer ist Julian Schmid aus Oberstdorf. Dementsprechend kommt er mit breiter Brust nach Klingenthal. "Die Schanze liegt mir, ich bin in den letzten Jahren hier gut zurechtgekommen." Nun hoffe er, dass er auf jeden Fall gute Sprünge zeigen kann als Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Spannend - auch auf den letzten Metern

Die Fans können sowohl das Springen als auch den Lauf von den Rängen in der Vogtland Arena hautnah mitverfolgen. Die Kombination ist nicht selten spannend bis zur letzten Sekunde, sagt VSC-Chef Alexander Ziron: "Insbesondere deshalb, weil man zum Teil überragende Skispringer hat, die dann schlechter laufen."

Da könne auch noch einer gewinnen, der nach dem Springen auf Platz 20 gelegen habe. "Das kommt auch bei den Zuschauern sehr gut an, die dann intensiv mitfiebern", so Ziron.

Am Sonnabend 11 Uhr öffnen die Tore der Vogtland Arena für den ersten Wettkampftag.

MDR (bsc/tfr)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 20. Januar 2023 | 16:30 Uhr