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Die Rettunsghundestaffel des Arbeitersamariterbundes Kreisverband Zwickau hat am Wochenende im Vogtland die Suche nach vermissten Personen trainiert. Bildrechte: MDR/Bernd Schädlich

Mit feiner NaseRettungshunde trainieren ihren Spürsinn im Vogtland

18. April 2023, 15:03 Uhr

Der Hund gilt allgemein als bester Freund des Menschen, er kann aber auch zu seinem Helfer in der Not werden. Wenn jemand vermisst wird, kommen nicht selten speziell ausgebildete Rettungshunde zum Einsatz. Auch beim Arbeitersamariterbund Zwickau gibt es eine solche Hundestaffel. Ehrenamtlich widmen sich hier zehn Frauen und Männer gemeinsam mit ihren Vierbeinern dieser wichtigen Aufgabe. Dazu gehört auch regelmäßiges Training wie zuletzt im vogtländischen Beerheide bei Auerbach.

Hündin Yuuwa ist die Vorfreude anzusehen, während die Leiterin der Rettungshundestaffel des Arbeitersamariterbundes (ASB) Kreisverband Zwickau, Carola Deppler, sie für das Training vorbereitet. "Ich ziehe der jetzt gleich ihre Kenndecke an und sie kriegt noch ein GPS Halsband ran. Dann weiß sie, dass sie arbeiten muss", erklärt Deppler.

In einem steil ansteigenden und unwegsamen Waldstück mit Dickicht und felsigem Gelände soll Yuuwa eine Person finden. "Sie läuft jetzt praktisch in einiger Entfernung zu mir und sobald sie was hat, wird sie losrennen und die Person durch Verbellen anzeigen", sagt Deppler.

Personensuche mit Hunden am effektivsten

Schon nach wenigen Minuten wird die Rettungshündin fündig. Für Hundeführer Andreas Lippert ist das keine Überraschung. "Eine effektivere Personensuche als mit Hunden ist nicht machbar", sagt er. "Die Hunde sind darauf trainiert, den Geruch des lebenden Menschen zu erkennen. Es gibt Hunde, die können über 100 Meter riechen."

Praktisch jeder gesunde, agile und mittelgroße Hund ist für die Arbeit als Rettungshund geeignet. Die Ausbildung ist für Mensch und Tier jedoch recht zeitaufwendig. "Zuallererst gewöhnt man den Hund an fremde Menschen. Dann zeigt man dem Hund, die Person ist nicht unmittelbar sichtbar – und so baut man das Schritt für Schritt auf, dass der Hund eigenständig arbeitet", sagt Lippert. "Es macht einfach Spaß und dann schaut man nicht auf die Uhr."

Rettungshunde brauchen viel Training

Einmal pro Woche steht ein Training von drei bis sechs Stunden auf dem Programm, auch um die Tiere an verschiedene Einsatzszenarien zu gewöhnen, erklärt Hundeführerin Nicole Schumann. "Wenn du einen Vermissten suchst, liegt der nicht immer nur da", sagt sie. "Der kann sich bewegen oder auch schreien. Darauf muss der Hund gefasst sein und trainiert werden, dass er auch diese Menschen anzeigt und auch da bleibt."   

Insgesamt zehn Mitglieder hat die Rettungshundestaffel des ASB Zwickau derzeit. Auf Anforderung helfen sie in ganz Sachsen bei der Suche nach vermissten Personen mit, sagt Carola Deppler. "Jeder von uns hat noch einen normalen Beruf, weil das ja ein Ehrenamt ist", sagt sie. "Was einen motiviert, ist die Arbeit mit dem Hund und gleichzeitig zum Wohl der Allgemeinheit, weil es doch immer ein Schicksalschlag ist, wenn ein Mensch vermisst wird."

Rettungsstaffel sucht neue Mitstreiter

Zuletzt war das Team zu Ostern im Einsatz und konnte mithelfen, eine vermisste Person wohlbehalten aufzufinden. Die Rettungshundestaffel sucht noch weitere Mitstreiter. Hundebesitzer aus Westsachsen oder dem Vogtland, die in ihrer Freizeit gern eine wichtige Aufgabe übernehmen wollen, können mitarbeiten.

MDR (ali)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 18. April 2023 | 14:30 Uhr