Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Olaf Graf, Chef der Sternwarte in Rodewisch, freut sich sehr über den neuen Sternenprojektor. Bildrechte: MDR/Bernd Schädlich

AstronomieSternwarte in Rodewisch bekommt nach 40 Jahren neue Technik aus den USA

08. Mai 2024, 06:00 Uhr

Die Sternwarte in Rodewisch im Vogtland nimmt am Mittwoch neue Technik in Betrieb. Der fast 40 Jahre alte - und zuletzt häufig defekte - Sternenprojektor des Planetariums ist ausgetauscht worden. Installiert wurde ein gebrauchtes Nachfolgemodell, das bisher in den USA Astro-Fans begeisterte.

"ZK P3": So heißt nicht etwa ein Droide aus dem "Starwars"-Universum, sondern es ist die korrekte Bezeichnung für den neuen Hauptdarsteller im Rodewischer Planetarium. "Es ist ein neues Gerät für die Sternenprojektion", sagt Sternwarten-Chef Olaf Graf voller Stolz. Der optomechanische Projektor ist eine 250 Kilogramm schwere, drehbare Metallkonstruktion mit zwei großen Kugeln sowie etlichen Lampen, Linsen und Motoren.

Das blaue High-Tech-Gerät hat eine weite Reise hinter sich. Es stand bisher in der Denison University in Granville in Ohio in den USA und wurde dort nicht mehr gebraucht. Es sei ein Glücksfall gewesen, dass sich die Universität ein vollkommen neues Digitalsystem zugelegt habe, erzählt Graf. "Am Ende war dann dieser Projektor übrig. Ein neues Gerät hätte sich die Stadt Rodewisch in keinster Art und Weise leisten können."

Erst Ohio, jetzt Vogtland: Projektor-Betreuer zieht mit

Rund 50.000 Euro hat das gebrauchte Gerät gekostet. Bezahlt wurde es aus dem Haushalt der Stadt Rodewisch und aus Mehreinnahmen der Sternwarte. Vermittelt wurde der Kontakt zur Universität in Ohio von der Herstellerfirma "Zeiss" aus Jena. Techniker Mario Rauh hatte das Gerät bereits in den USA betreut und freut sich nun, es jetzt noch einmal aufbauen zu können. "Das ist eigentlich auch ein Novum, dass ein Gerät, was 1995 in den USA zum ersten Mal installiert wurde, wieder nach Deutschland zurückkommt und wieder aufgebaut wird", sagt er.

Fast zwei Wochen lang hat Rauh Kabel verlegt, die Elektronik überprüft und die Technik an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. "Der Aufwand hier war relativ groß. Es waren auch einige Sache zu reparieren", erzählt er. "Es müssen noch einig Sachen justiert werden und dann wird noch alles getestet."

Alter Projektor häufig defekt

"Sterne und Planeten können mit dem neuen System deutlich besser dargestellt werden", freut sich Sternwarten-Chef Olaf Graf. Zudem sei das 1985 installierte Vorgänger-Modell zuletzt oft defekt gewesen. "Da hatten wir große Schwierigkeiten im Bereich der Trafos, im Bereich der Lampen", sagt Graf. "Und im letzten Jahr auch noch sehr viele Ausfälle im Bereich der Motoren, weil die DDR Technik doch in die Jahre gekommen ist."

All das gehöre mit dem "ZK P3" der Vergangenheit an. Auch Sternwarten Mitarbeiter Sacha Klobe kann es kaum erwarten, das neue Gerät in die Vorführungen einzubauen. "Das wird eine sehr schöne Sache", ist er sich sicher. Der Sternenhimmel werde noch beeindruckender aussehen.

Mehr zum Thema

MDR (ali)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 07. Mai 2024 | 16:30 Uhr