KörperverletzungStaatsanwaltschaft Zwickau erhebt Anklage gegen Glauchauer Oberbürgermeister
Der Glauchauer Oberbürgermeister Marcus Steinhart muss sich wegen eines Angriffs auf einen Mitschüler seines Sohns vor Gericht verantworten. Die Zwickauer Staatsanwaltschaft wirft dem OB unter anderem Körperverletzung vor. Steinhart hatte den Angriff in einem Facebook-Post zugegeben und um Entschuldigung gebeten.
Die Staatsanwaltschaft Zwickau hat Anklage gegen den Glauchauer Oberbürgermeister Marcus Steinhart (CDU) erhoben. Der Grund für die Anklage sei ein Angriff Steinharts auf einen Mitschüler seines Sohnes Ende August vergangenen Jahres, so die Staatsanwaltschaft. Ihm werde Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung und Bedrohung vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwältin Ines Leonhardt am Mittwoch. Damit liege der Fall nun beim Jugendrichter des Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal.
Angriff in Oberschule Waldenburg
Laut Staatsanwaltschaft soll Steinhart den Jungen am 30. August in der Europäischen Oberschule in Waldenburg verletzt und beleidigt haben, etwas später sei dann eine Bedrohung dazu gekommen. Das Landratsamt Zwickau hatte ein Disziplinarverfahren gegen den Kommunalpolitiker eingeleitet, das wegen der juristischen Aufarbeitung derzeit allerdings ruht.
Steinhart gibt Erklärung auf Facebook ab
Steinhart ist seit Sommer 2022 Chef im Glauchauer Rathaus. Der Politiker hatte in einer Erklärung auf Facebook die Auseinandersetzung eingeräumt. Demnach hätten zwei Mitschüler seinen Sohn über Monate zugesetzt, mit "kaum vorstellbaren Beleidigungen und Erniedrigungen". Das habe den Jungen seelisch enorm belastet.
Als er den Hauptakteur zur Rede gestellt und mit seinem Verhalten konfrontiert habe, sei es zu der körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Er habe als entsetzter Vater gehandelt, der seinen Sohn beschützen wollte, und bereue den Vorfall, so Steinhart.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 04. Januar 2023 | 10:30 Uhr