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Im Rathaus von Zeulenroda-Triebes plant man, das Geld aus Rücklagen und Krediten zu bezahlen. Bildrechte: imago images/CHROMORANGE

Kommunaler HaushaltZeulenroda-Triebes rechnet mit Millionenkosten bei Stadtwerke-Insolvenz

10. Mai 2024, 17:52 Uhr

Die Stadtwerke in Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) als Betreiber des Freizeitbades "Waikiki" müssen Insolvenz anmelden. Der Stadtrat hatte es am Mittwochabend abgelehnt, weitere Gelder für die Stadtwerke bereitzustellen. Das führt auch dazu, dass das Freizeitbad Waikiki nicht saniert werden kann. Auf die Stadt kommen wohl noch erhebliche Kosten zu.

von MDR THÜRINGEN

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Auf die Stadt Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) kommen wegen der absehbaren Insolvenz der Stadtwerke Millionenkosten zu. Die städtische Gesellschaft, die das derzeit geschlossene Freizeitbad "Waikiki" betreibt, steht wegen fehlender Zuschüsse vor der Zahlungsunfähigkeit.

Stadt haftet als alleinige Gesellschafterin

Für die Schulden und Verbindlichkeiten des Unternehmens haftet die Stadt als alleinige Gesellschafterin. Bürgermeister Nils Hammerschmidt (parteilos) bezifferte die Kosten am Freitag auf 6,4 Millionen Euro. Der größte Posten sei eine städtische Bürgschaft für noch offene Kredite aus dem Bau des Freizeitbads vor 27 Jahren. Die Bürgschaft belaufe sich auf 2,7 Millionen Euro.

Das Freizeitbad Waikiki in Zeulenroda ist seit Langem Thema in der Stadt. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Auch bereits erteilte Planungsaufträge für die Sanierung des "Waikiki" müsse die Stadt bezahlen. Hier würden zwei Millionen Euro fällig. Zudem stehe die Rückzahlung bisher erhaltener Landeszuschüsse für die Sanierung an. Es handele sich um 870.000 Euro. Laut Hammerschmidt will die Stadt das Geld aus Rücklagen und Krediten bezahlen.

Stadtrat verweigert weitere Zuschüsse

Der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes hatte den Stadtwerken am Mittwoch weitere Zuschüsse mit Mehrheitsbeschluss verweigert. Eine Insolvenz ist damit laut Bürgermeister unvermeidlich, eine Wiedereröffnung des '"Waikiki" nicht möglich. Die vier Mitarbeiter müssen mit einer Entlassung rechnen.

Die Tür des Waikiki-Bades bleibt geschlossen. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Die Stadtwerke betreiben auch zwei Strandbäder und die Seebühne am Zeulenrodaer Meer. Der Betrieb dort soll nach Angaben von Stadtwerke-Chef Frank Kruwinnus auch bei einem Insolvenzantrag weitergehen. Außerdem hält die Stadt über die Stadtwerke 26 Prozent der Anteile am Versorger Energiewerke Zeulenroda. Das Unternehmen liefert Strom, Gas und Fernwärme. Die Mehrheitsanteile an den Energiewerken liegen beim größten Thüringer Versorger Teag.

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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. Mai 2024 | 17:00 Uhr

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