Grünes GewölbeProzessbeginn: Museum fällt auf angeblichen Kunstexperten herein
Nach dem Diebstahl zahlreicher barocker Juwelen Ende 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden beginnt die fieberhafte Suche nach den verschwundenen Schätzen. Ein Mann aus den Niederlanden soll versucht haben, daraus Profit zu schlagen. Er soll sich als Kunstexperte ausgegeben und das Museum um mehrere zehntausend Euro betrogen haben. Mitte Mai muss er sich vor Gericht verantworten. Der Prozess beginnt am gleichen Tag, an dem die Urteile gegen die mutmaßlichen Juwelendiebe erwartet werden.
- Aus den Bemühungen, die gestohlenen Diamanten zurückzubekommen, versuchte ein 54-Jähriger Profit zu schlagen.
- Der vermeintliche Kunstexperte tauchte nach der Geldübergabe unter.
- Inzwischen ist ein Teil der Beute wieder aufgetaucht.
Am 16. Mai beginnt am Landgericht Dresden der Prozess gegen einen mutmaßlichen Hochstapler. Er soll im Zusammenhang mit dem vielbeachteten Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe zwei Jahre später von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 40.000 Euro ergaunert haben. Am Tag des Prozessauftakts wird auch die Urteilsverkündung im Falle des Juwelendiebstahls von 2019 erwartet.
Nach Geldübergabe das Weite gesucht
Der vielfach vorbestrafte, 54-jährige Mann aus den Niederlanden soll laut Anklage im Dezember 2021 dem Museumsverbund Staatliche Kunstsammlungen Dresden seine Unterstützung angeboten haben. Dabei hat er der Justizbehörde zufolge vorgetäuscht, dass er den wertvollen Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens zurückkaufen könne. Dieser war Teil der gestohlenen Beute. Doch statt die verschwundenen Juwelen wie abgemacht zu übergeben, verschwand der Mann nach der Geldübergabe in Antwerpen spurlos. Bereits seit November 2022 sitzt er dem Dresdner Landgericht zufolge in Untersuchungshaft.
Gestohlenes Prunkstück inzwischen wieder aufgetaucht
Bei dem Einbruch in das berühmte Schatzkammermuseum Grünes Gewölbe im Jahr 2019 wurden insgesamt 21 Schmuckstücke im Wert von mehr als 113 Millionen Euro gestohlen. Derzeit wird gegen sechs Angeklagte vor dem Landgericht der Prozess geführt. Ein Großteil der Beute wurde Mitte Dezember zurückgegeben, darunter auch der Weiße Adler-Orden.
dpa/MDR (kav)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 05. Mai 2023 | 05:30 Uhr