JuwelendiebstahlGrünes Gewölbe: Staatsanwalt fordert Haftstrafen und Freispruch in Plädoyer
Die Rückgabe von gestohlenen Schmuckstücken aus dem Grünen Gewölbe hat sich offenbar für einige der sechs Angeklagten im Prozess um den Einbruch ins Grüne Gewölbe gelohnt. Geht es nach der Staatsanwaltschaft, sollen fünf Angeklagte zwischen viereinhalb und knapp sieben Jahren im Gefängnis sitzen. Für einen weiteren Angeklagten hat der Staatsanwalt dazu einen Freispruch gefordert. Das Urteil könnte im Mai fallen.
Im Prozess zum Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe hat die Staatsanwaltschaft am Freitag mehrjährige Freiheitsstrafen für fünf der sechs Angeklagten gefordert. Wie Staatsanwalt Christian Weber am Freitag vor dem Landgericht Dresden plädierte, sollen die Haftstrafen zwischen vier Jahren und sechs Monaten sowie sechs Jahren und acht Monaten liegen.
Freispruch für einen Angeklagten mit Alibi
Konkret fordert die Staatsanwaltschaft für Wissam Remmo (26) und Rabieh Remo (29) jeweils sechs Jahre und acht Monate Haft. Bashir R. (27) soll für fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.
Zwei der Angeklagten sind nach Jugendstrafrecht bewertet worden. Sie waren in der Tatnacht 20 Jahre alt. Einer der beiden war geständig und soll zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt werden. Für den anderen plädierte die Staatsanwaltschaft auf sechs Jahre.
Der sechste Angeklagte, Ahmed Remmo, soll laut Weber freigesprochen werden. Der 25-Jährige hatte im Verlauf des Prozesses ein Alibi vorweisen können. Demnach war er zum Tatzeitpunkt in einer Berliner Klinik gewesen.
Die Staatsanwaltschaft hat auch den Vorwurf des bandenmäßigen Diebstahls fallen lassen. Die Tatvorwürfe lauten nun Diebstahl mit Waffen, gemeinschädliche Sachbeschädigung und besonders schwere Brandstiftung in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft geht neben den fünf Tätern noch von einem bisher unbekannten Mitbeteiligten aus.
15 Monate Prozess: Urteil wird im Mai erwartet
Die Staatsanwaltschaft hielt damit an ihren vor Weihnachten 2022 getroffenen Absprachen mit den Verteidigern fest. Diese waren mit der Aussicht auf mildere Strafen verbunden. Der Deal hatte zur Rückgabe eines Großteils der gestohlenen Diamanten geführt. Den Angeklagten wird schwere Brandstiftung mit gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl mit Waffen sowie Sachbeschädigung in Höhe von mehr als einer Million Euro vorgeworfen. Das Urteil könnte nach MDR-Information am 16. Mai fallen.
MDR (wim/cst/Ina Klempnow)/epd,dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 31. März 2023 | 19:00 Uhr