DemonstrationProteste gegen geplante Unterkunft für Geflüchtete in Strelln
Die Zahl der Asylsuchenden in Sachsen steigt. Die Kommunen im Freistaat sind aufgefordert, neue Unterkünfte zu schaffen. Dagegen regt sich vielerorts Protest - so auch in Strelln am Dienstagabend.
In Strelln in Nordsachsen haben am Dienstagabend rund 200 Menschen gegen die geplante Unterbringung von Geflüchteten in der Gemeinde protestiert. Nach Polizeiangaben verlief der Protest vor einem Gasthaus, in dem eine öffentliche Informationsveranstaltung zur geplanten Unterbringung stattfinden sollte, weitestgehend friedlich.
Nach übereinstimmenden Berichten eines Reporters und der Polizei war der Einlassdienst des Gebäudes kurzzeitig bedrängt worden. Die Polizei habe das aber unterbunden. Darüber hinaus habe es keine weiteren Störungen gegeben, hieß es.
Zahl der Asylsuchenden in Sachsen steigt
Der Landkreis Nordsachsen will bis April temporäre Unterkünfte für rund 200 Geflüchtete errichten. Am Schanzberg in Eilenburg sowie in Strelln sollen Wohncontainer für jeweils 100 Menschen entstehen. Die Zahl neu ankommender Flüchtlinge hatte 2022 in Sachsen stark zugenommen.
Nach Angaben der Landesdirektion kamen bis Ende November vergangenen Jahres 17.156 Asylsuchende in den Freistaat. Zudem wurden bis Weihnachten knapp 60.000 Schutzsuchende aus der Ukraine erfasst. 2021 waren es 10.222 und knapp 4.500 im Jahr 2020. Die meisten Asylbewerber kamen aus Syrien, Venezuela, der Türkei sowie Afghanistan.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 01. Februar 2023 | 09:30 Uhr