GroßeinsatzNach Verfolgungsjagd: Mann droht bei Leipzig mit "gefährlichen Gegenständen"

04. April 2023, 14:02 Uhr

Ein 77-Jähriger hat am Montagabend stundenlang die Polizei in drei Bundesländern auf Trab gehalten. Nach einem Unfall bei Potsdam flüchtete der Mann Richtung Süden. Versuche, ihn auf der Autobahn zu stoppen, misslangen. Erst eine Baustelle hinter Wiedemar beendete die Flucht. Der Einsatz für die Polizei war damit aber noch nicht zu Ende.

von MDR SACHSEN

Auf der A9 bei Leipzig ist die Polizei am Montagabend und in der Nacht im Großeinsatz gewesen. Wie ein Polizeisprecher dem MDR sagte, hatte zuvor ein Mann bei Potsdam einen Unfall verursacht und war anschließend geflüchtet. Polizeibeamte aus Brandenburg und später auch aus Sachsen-Anhalt folgten dem Autofahrer.

Auf der Flucht fiel der Tatverdächtige laut Polizei durch rücksichtsloses Fahren, ständiges Abbremsen sowie Überholen auf der rechten Fahrbahn auf, sodass mehrfach beinahe weitere Unfälle passierten. Polizeifahrzeuge versuchten vergeblich, den Mann in seinem Wagen auszubremsen. Zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz in Richtung München konnte er schließlich im Bereich einer Baustelle im dichten Verkehr gestoppt werden.

Mann spricht von gefährlichen Gegenständen in seinem Gepäck

Bei der Kontrolle sagte der 77 Jahre alte Mann, dass er im Auto zwei Koffer mit gefährlichem Inhalt habe. Die Koffer waren mit Zahlenschlössern gesichert, welche der Mann nicht öffnen wollte. Deshalb wurde ein Entschärferteam der Bundespolizei angefordert.

Die Beamten errichteten einen Sperrkreis und ließen auch den Luftverkehr am Flughafen Leipzig/Halle unterbrechen. Das Gepäck wurden durchleuchtet, explosive Stoffe waren nicht darin. "Inhalt waren lediglich Gegenstände des persönlichen Bedarfs", so die Polizei.

Der Fahrer des Wagens wurde zur ärztlichen Behandlung in eine Fachklinik gebracht. Die Polizei ermittelt nun gegen ihn wegen verschiedener Verkehrsdelikte und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen von Straftaten. An dem Einsatz waren neben sächsischen Beamten auch Polizisten aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie Rettungskräfte des Flughafens beteiligt.

MDR (lam/Ulrike Köhler)