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LeipzigVerdi ruft bis Heiligabend zu Streiks bei Amazon auf

19. Dezember 2022, 12:52 Uhr

Die Arbeit in Paketzentren ist monoton und vor allem im Weihnachtsgeschäft kräftezehrend. Die Gewerkschaft Verdi fordert für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Amazon unter anderem mehr Urlaubstage und Sonderzahlungen.

Im Amazon-Versandzentrum in Leipzig wird seit Montagmorgen gestreikt. Zur Arbeitsniederlegung hat die Gewerkschaft Verdi bis einschließlich Heiligabend aufgerufen. Ronny Streich, Streikleiter und Verdi-Gewerkschaftssekretär im Bereich Handel, rechnet damit, dass etwa ein Viertel der mehr als tausendköpfigen Belegschaft in den Ausstand tritt. "Das ist schon einschneidend, wenn die Kollegen fehlen", so Streich.

Tarifvertrag gefordert

Verdi fordert seit vielen Jahren eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels für Beschäftigte beim Online-Riesen Amazon. Dabei geht es vor allem um mehr Urlaubstage und Sonderzuschläge, wie zum Beispiel im aktuellen Weihnachtsgeschäft. Auch für gesündere Arbeitsbedingungen wird gestreikt. "Die psychische und physische Belastung aufgrund der monotonen Arbeit ist enorm", so der Streikleiter. Es gebe sehr viele Fälle von Langzeiterkrankungen.

Amazon lehnt den Abschluss eines Tarifvertrages bisher ab. Das Unternehmen erklärte, es rechne wegen der Streiks nicht mit Auswirkungen auf seine Kunden. Die Gewerkschaft Verdi hat in mehreren Amazon-Verteilzentren zu Streiks aufgerufen. Wie die Streikleitung mitteilte, treten die Amazon-Mitarbeiter in den kommenden Tagen ohne öffentliche Vorankündigung in den Ausstand. Das solle dem Unternehmen eine Vorbereitung auf die Streiks erschweren.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 19. Dezember 2022 | 12:00 Uhr