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Beim Busunglück in Venedig ist offenbar auch eine Leipzigerin gestorben. Ihr Arbeitgeber hat eine Spendenaktion für die Familie initiiert. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Antonio Calanni

VerkehrsunfallBusunglück in Venedig: Familie aus Leipzig unter den Opfern

06. Oktober 2023, 16:00 Uhr

Bei einem tragischen Busunglück in Venedig ist eine junge Frau aus Leipzig ums Leben gekommen. Ihr Ehemann liegt schwer verletzt im Koma, zwei Kinder überlebten. Der Arbeitgeber des Paares startete eine Spendenaktion.

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Bei einem Busunglück in Venedig ist eine Leipzigerin ums Leben gekommen. Das melden "Leipziger Volkszeitung" und "Bild.de". Demnach ist eine 32 Jahre alte Arzthelferin bei dem Unfall gestorben. Ihr 33 Jahre alter Mann liege schwerverletzt im Koma. Zwei Kinder der Familie, eine vierjähriges Mädchen und ein 13-jähriger Junge, hätten Knochenbrüche erlitten und seien operiert worden. Der Bus war auf einer Hochstraße von der Fahrbahn abgekommen und zehn Meter in die Tiefe gestürzt.

Drei Deutsche unter den Todesopfern - Unfallursache noch unklar

Insgesamt gab es bislang 21 Todesopfer. Das Auswärtige Amt in Berlin geht derzeit von drei deutschen Staatsangehörigen unter den Opfern aus. "Weitere fünf deutsche Staatsangehörige wurden verletzt und befinden sich in medizinischer Behandlung", hieß es am Freitag aus dem Auswärtigen Amt.

Zu dem Unglück war es am Dienstagabend gekommen. Im Shuttlebus eines Campingplatzes saßen Urlauber, die zurück von der Lagunenstadt Venedig auf das italienische Festland wollten. Die Ursache steht noch nicht fest - vermutet wird ein Schwächeanfall des italienischen Busfahrers.

Der Bus kam aus Venedig und sollte die Touristen zu einem Campingplatz nach Marghera bringen. Die Unfallursache ist noch unklar, andere Fahrzeuge sollen nach ersten Meldungen nicht beteiligt gewesen sein. Bildrechte: IMAGO/ABACAPRESS

Arbeitgeber startet Spendenaktion

Der gemeinsame Arbeitgeber des Paares, die Arztpraxis Radowsky in Leipzig-Lindenau, hat in Absprache mit der Familie eine Spendenaktion gestartet. Dort heißt es: "Der Familienvater liegt mit schwersten, lebensbedrohlichen Verletzungen auf einer italienischen Intensivstation. Die Mama der beiden Kinder wurde tragisch aus dem Leben gerissen und kann somit leider nie mehr für ihren Traum, ihre kleine Familie, da sein. Nun versuchen wir den Kindern und den schwerstverletzten Papa hiermit soweit es geht zu unterstützen. Neben all den emotionalen und freundschaftlichen Kleinigkeiten des Alltags brauchen sie für die Zukunft jede finanzielle Hilfe."

Bislang sind mehr als 51.500 Euro (Stand: 06.10.2023, 16:00 Uhr) aus 1.452 Spenden zusammengekommen.

Auch Fußballverein ruft zum Spenden auf

Der Fußballverein TuS Pegau, dort spiele der schwerverletzte Vater mit Frank Rakowsky jeden Freitag Fußball, schrieb auf Facebook: "Mit großer Bestürzung erfuhren wir, dass in diesem Unglück auch ein Spieler der Alten Herren und dessen Familie verwickelt waren. Uns fehlen die Worte, unterstützt die Familie über den Spendenlink!".

Sächsische Opferbeauftragte bietet Hilfe an

Mit großer Bestürzung nahm auch die Sächsische Opferbeauftragte, Iris Kloppich, die Nachricht auf. In einer Pressemitteilung sagte sie: Ihre Trauer und ihr Mitgefühl seien bei dem schwer verletzten Ehepartner, ihren verletzten Kindern und bei allen, die die junge Frau jetzt vermissen. Sie bietet mit ihrer Geschäftsstelle Hilfe an.

Die Sächsische Opferbeauftragte Iris Kloppich hilft bei großen Unglücken wie dem Verkehrsunfall von Venedig. Bildrechte: Geschäftsstelle der Sächsischen Opferbeauftragten

Iris Kloppich arbeitet als ehrenamtliche Opferbeauftragte der Sächsischen Landesregierung. Sie ist zentrale Ansprechpartnerin bei großen Schadensereignissen wie zum Beispiel schweren Verkehrsunfällen und kann konkrete Hilfsangebote vermitteln.

MDR (cke)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. Oktober 2023 | 19:30 Uhr

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