Gegen organisierte KriminalitätSprengungen vermeiden: LKA will stärker mit Banken kooperieren
Im Kampf gegen Geldautomatensprengungen will das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) stärker mit Kreditinstituten zusammenarbeiten. Das LKA könne die Banken bei einer Risikoanalyse der Standorte der Automaten unterstützen und individuelle Präventionslösungen entwickeln, sagte LKA-Präsidentin Sonja Penzel.
Denn werden Geldautomaten gesprengt, wird nicht nur Geld gestohlen. Die Explosionen gefährden auch Anwohner, deren Häuser und unbeteiligte Dritte. Geldinstitute könnten sich nun bei LKA-Experten Rat holen. Dabei gehe es auch um Bauarbeiten, um die Gebäude besser zu sichern oder Beratungen von Sprengstoffexperten.
Große Gefahren für Leib und Leben
Zuletzt ging die Zahl gesprengter Geldautomaten zurück: 2023 waren in Sachsen sieben Fälle registriert worden, 2022 zehn, 2018 waren es dagegen 17 Sprengungen. Die teils hochprofessionellen Täter würden mit ihren Sprengungen nicht nur hohe wirtschaftliche Schäden verursachen, sondern Leib und Leben von Anwohnern gefährden, so das LKA. Neuerdings werde öfter mit Festsprengstoffen anstatt Gasgemischen hantiert. Dadurch steige das Schadenspotenzial noch einmal enorm.
Nach Einschätzung der Ermittelnden geht mehr als die Hälfte von mehreren hundert Automatensprengungen bundesweit pro Jahr auf das Konto von organisierten Banden aus den Niederlanden. Nachdem im Nachbarland Banken ihre Automaten besser schützten, wichen die Banden auf Deutschland aus, hieß es.
Weil Reparaturen und Wiederbeschaffung oft lange dauern, haben Bankkunden in Kleinstädten und Dörfern das Nachsehen, wenn der Bankenservice längere Zeit nicht zur Verfügung steht oder Geldinstitute nach Anschlägen Filialen ganz aufgeben.
MDR (kk)/dpa