Junge AlternativeSächsischer Landeschef von allen Ämtern zurückgetreten
Matthias Scholz soll in einer Dresdner Kneipe ausfällig geworden sein. Es sollen rassistische Beleidigungen und "Sieg Heil"-Rufe gefallen sein. Der Jungpolitiker räumte jetzt alle seine Posten. Nun liegt sein Fall bei der Arbeitsgruppe Verfassungsschutz im AfD-Bundesvorstand.
Der Landeschef der "Jungen Alternativen" (JA) Sachsen, Matthias Scholz, ist von allen Ämtern zurückgetreten. Gegen den Landeschef der Jugendorganisation der AfD läuft ein Verfahren vor dem Schiedsgericht der JA. Das bestätigten sowohl Scholz als auch JA-Sprecher Torben Braga. Zudem werde ein Parteiordnungsverfahren im AfD-Kreisverband Dresden angestrengt, teilte der Sprecher mit. Scholz war Schriftführer des AfD-Kreisverbands und Beisitzer im JA-Bundesvorstand. Außerdem war er Mitarbeiter des Dresdner AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier. Auch dort arbeitet er nicht mehr.
Hintergrund soll eine eskalierte Kneipentour durch Dresden im August gewesen sein. Dort soll Scholz einen Gast am Nebentisch als "Bimbo" beschimpft und mit einem Freund "Sieg" und "Heil" skandiert haben. Der 28 Jahre alte Scholz wollte sich zu den Anschuldigungen nicht äußern. Auch von der "Jungen Alternative" oder dem AfD-Landesvorsitzenden Jörg Urban gab es dazu keine Stellungnahme. Laut eines Berichts des Redaktionsnetzwerkes Deutschland zufolge sollten die Vorwürfe zunächst in den Gremien von JA und AfD behandelt werden. Dass sie jetzt öffentlich wurden, soll mit einer innerparteilichen Strategie-Debatte zu tun haben, wie mit einer möglichen Beobachtung durch den Verfassungsschutz umzugehen ist.
Am vergangenen Wochenende hatte der Bundesverband der Jungen Alternative die Auflösung des niedersächsischen Landesverbandes beschlossen. Er reagierte damit auf die seit September laufende Beobachtung des Landesverbandes durch den niedersächsischen Verfassungsschutz.
Quelle: MDR/bb/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR AKTUELLMDR AKTUELL | 10.11.2018 | 16:00 Uhr in den Nachrichten