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Irreführende WerbungVerbraucherzentrale Sachsen klagt erfolgreich gegen Aldi

17. April 2024, 21:34 Uhr

Die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) hat erfolgreich gegen eine irreführende Werbung des Aldi-Konzerns geklagt. Das Landgericht Düsseldorf habe Anfang April das Unternehmen zur Unterlassung ihrer Werbeaussage verurteilt, teilte die VZS am Mittwoch mit.

Mit Balkonkraftwerken lässt sich in Privathaushalten der Stromverbrauch senken. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Leistung des Solargerätes nicht 600, sondern 350 Watt

Der Discounter hatte in seinem Onlineshop ein Balkonkraftwerk mit der Bezeichnung "600 W" angeboten. Damit seien potenzielle Käufer getäuscht worden, hieß es weiter. Denn diese könnten davon ausgehen, dass das Solargerät eine Leistung von 600 Watt erbringe. Tatsächlich liege die maximale Leistungsfähigkeit aber nur bei 350 Watt. "Die 600 Watt bezogen sich auf die Maximalleistung des eingebauten Wechselrichters, der den Gleichstrom der Solarpanele in Wechselstrom für den Haushalt umwandelt", erklären die Verbraucherschützer. Das Gericht habe sich dieser Auffassung angeschlossen und erklärt, der Durchschnittsverbraucher habe zu Recht eine 600-Watt-Anlage erwartet.

Irreführende Werbung bereits korrigiert

"Aldi hat die irreführende Werbung bereits korrigiert", teilte VZS-Rechtsexperte Michael Hummel mit. "Wir gehen davon aus, dass der Rechtsstreit damit beendet ist und das Unternehmen künftig rechtmäßig wirbt." Interessenten für ein Balkonkraftwerk könnten sich mit ihren Fragen an die Verbraucherzentrale Sachsen wenden. "Unsere Energieexperten können auch abschätzen, wie schnell sich die Investition bei der derzeitigen Lage und einem grob geschätzten Ertrag amortisieren wird", sagte Lorenz Bücklein, Teamleiter Energie der Verbraucherzentrale Sachsen.

Die Anschaffung von Balkonkraftwerken wird in vielen Städten und Bundesländern gefördert. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mini-Kraftwerke werden gefördert

Die sogenannten Balkonkraftwerke sind kleine Solaranlagen für den Heimgebrauch. Ihre Anschaffung wird in vielen Städten oder Bundesländern gefördert - auch in Sachsen. Die Anschaffungskosten belaufen sich den Verbraucherschützern zufolge auf etwa 500 bis 1.000 Euro, je nach Leistung.

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MDR (nom/ben)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 17. April 2024 | 14:00 Uhr