Die hohen Kosten für den Betrieb des Flughafen Erfurt-Weimar stehen immer wieder in der Kritik. Bildrechte: imago/VIADATA

Klima BUND fordert Aus für Flughafen Erfurt-Weimar

22. Oktober 2022, 16:39 Uhr

Ein neuer, umweltfreundlicher Stadtteil schwebt dem Bund für Umwelt und Naturschutz vor: auf dem Gelände des Erfurter Flughafens. Thüringen insgesamt müsse "sozial und ökologisch" umgestaltet werden.

von MDR THÜRINGEN

Thüringens Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert das Aus für den Flughafen Erfurt-Weimar. Das Gelände sollte stattdessen für einen neuen und umweltfreundlichen Stadtteil genutzt werden, sagte Landesgeschäftsführer Sebastian König auf der Landesversammlung des BUND in Erfurt.

König bezeichnete die millionenschweren Subventionen des Landes für den Flughafen als klimaschädlich. Die Gelder könnten besser genutzt werden, um damit ein neues ökologisches Wohngebiet auf dem Areal zu fördern. Im vergangenen Jahr waren für den Flughafen 2,3 Millionen Euro aus der Landeskasse veranschlagt worden.

Land in Krise "sozial und ökologisch umbauen"

Überhaupt solle Thüringen die gegenwärtige Krisenzeit dazu nutzen, das Land "sozial und ökologisch umzubauen". Auf der BUND-Landesversammlung wurde am Samstag dazu ein Konzept-Papier vorgestellt.

Demzufolge soll das Land einen "Transformationsfonds Thüringen" auflegen. Dazu nannte Landesgeschäftsführer König gegenüber MDR THÜRINGEN ein Gesamt-Volumen von etwa 500 Millionen Euro. Gespeist werden könnte der Fonds seiner Ansicht nach aus bereits bestehenden Fördeprogrammen sowie aus Mitteln des Landes, des Bundes und der EU.

BUND Thüringen: Solar- und Windkraft ausbauen

"Durch eine gerechte Umverteilung von oben nach unten" solle mehr soziale Sicherheit geschaffen werden. Die Grundsicherung müsse erhöht und eine Übergewinnsteuer eingeführt werden.

Überdies sprachen sich BUND-Vertreter dafür aus, die Solar- und Windkraft massiv auszubauen.

In Thüringen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz nach eigenen Angaben etwa 6.500 Mitglieder. Er ist nach dem Nabu die zweitgrößte Organisation dieser Art im Land.

MDR (mm)