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Für Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine sei die Verleihung der Ehrenbürger-Urkunde viel mehr als nur eine formale Geste - sie sei eine Verbeugung der Stadt Weimar. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

GedenkenWeimar verleiht Ehrenbürgerschaft an Überlebende des KZ Buchenwald

15. April 2024, 09:00 Uhr

In Weimar haben am Montagmittag fünf Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald die Ehrenbürgerwürde der Stadt erhalten. Die hochbetagten Männer waren mit ihren Familien persönlich aus Israel, Rumänien und Hongkong angereist.

von MDR THÜRINGEN

Am Montag haben in Weimar fünf Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald die Ehrenbürgerwürde der Stadt erhalten. Ausgezeichnet wurden Michael Urich, Zeev Borger, Laszlo Mandel, Andrej Moiseenko und Vasily Szekely. Die hochbetagten Männer waren mit ihren Familien aus Israel, Rumänien und Hongkong angereist.

Weimar gedenkt Buchenwald-Befreiung

Die Verleihung war zudem ein Wiedersehen mit anderen Überlebenden des Konzentrationslagers, die zum Jahrestag der Befreiung gekommen waren. Denn in Weimar wurden die Feierlichkeiten zum 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald fortgesetzt. Bereits am Vormittag hatten Schülerinnen vom Angergymnasium Jena aus dem Roman "Ede und Unku" gelesen, das vom Schicksal einer Sinti-Familie handelt.

Zeev Viktor Borger nahm die Ehrenbürger-Urkunde in der Weimarhalle entgegen. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Die nächste Generation solle die Tragödie des Holocausts nie vergessen, sagte der 97-jährige Andrej Moiseenko. Dafür werde er alles tun. Wie die anderen neuen Ehrenbürger Weimars tauschte er sich auch direkt nach der Feierstunde mit Schülern aus.

Viele Schüler verfolgten die Feierstunde und kamen danach mit den Überlebenden ins Gespräch. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Stadtrat beschließt Auszeichnung von 18 Buchenwald-Überlebenden

Im Dezember hatte der Stadtrat die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an 18 KZ-Überlebende beschlossen. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) sagte, die Verleihung der Ehrenbürger-Urkunde sei mehr als nur eine formale Geste. Sie sei eine Verbeugung der Stadt Weimar.

Um die 100 Menschen haben zudem am Montag an die Befreiung des NS-Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen vor 79 Jahren erinnert. Das KZ Mittelbau-Dora steht exemplarisch für die Geschichte der KZ-Zwangsarbeit und der Untertage­Verlagerung von Rüstungsfertigung im Zweiten Weltkrieg.

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MDR (cma/gh)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. April 2024 | 15:00 Uhr