MühlhausenWie Assistenzhund "Socke" dem achtjährigen Hannes hilft
Die Mühlhäuser Familie Spallek hat seit vier Wochen ein neues Familienmitglied. Der Labradoodle "Socke" ist zwei Jahre alt und bei den Spalleks eingezogen, um dem achtjährigen Hannes zu helfen. Vor allem im Alltag, wenn der Achtjährige noch überwiegend im Rollstuhl sitzt und auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
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Fast ein Jahr hat Hannes auf Socke gewartet. Inzwischen geht der Achtjährige schon in die zweite Klasse. Hannes gilt als "Sonnenschein", sagt die Familie. Wo immer er auftaucht, verbreitet er gute Laune und seine Augen leuchten.
Weil er wegen einer angeborenen Hirnfehlbildung motorische und koordinative Probleme hat, sitzt Hannes viel im Rollstuhl. Wenn ihm da etwas herunterfällt oder eine Tür geöffnet werden muss, soll ihm Socke helfen.
Trainer bereitet auf Alltagssituationen vor
In einem Hundezentrum in Lalendorf ist der Hund mit dem braunen Fell auf seine Aufgabe vorbereitet worden. Der Hundetrainer hat Socke auch nach Mühlhausen begleitet und vor Ort in seiner neuen Familie vorgestellt. In den ersten Tagen hat er die Familie auf vielfältigste Alltagssituationen vorbereitet.
Drei Monate Eingewöhnung für Assistenzhund
Derzeit läuft die Eingewöhnungszeit. Socke lernt Hannes kennen und alle Familienmitglieder. Er bekommt ganz viele Streicheleinheiten, vor allem von Hannes. Der Achtjährige bereitet jeden Abend einen Schnüffelteppich vor und versteckt Leckerlis für seinen neuen Freund.
Socke hat das Leben der Familie Spallek auf den Kopf gestellt. Wegen der regelmäßigen Gassirunden klingelt der Wecker morgens deutlich früher. "Gemeckert hat Hannes noch nie", sagt Mutter Christine. Ganz im Gegenteil: Die "viele frische Luft" tue dem Jungen ebenfalls sehr gut. Abends dauere es nicht mehr so lange, bis Hannes eingeschlafen ist. Erkältet sei er in letzter Zeit auch kaum gewesen.
Vorfreude auf Socke
Schon die Vorfreude auf Socke war groß. Die Spalleks wurden Stammkunden im Geschäft für Tierbedarf. Ein Hundekörbchen, eine Haarschneidemaschine, Spielzeug und ein Korb fürs Auto wurden lange vor Sockes Ankunft gekauft. Die letzten Tage vor der Ankunft hat ein Kalender die Wartezeit verkürzt und die Ungeduld überbrückt.
Socke hatte natürlich auch einen eigenen Adventskalender. Cracker esse er am liebsten, sagt Hannes. In der Schule gab es vor Weihnachten ein Theaterstück. Für Hannes gab es dort auch eine Rolle: "Socke". Er hat sich wie ein Hund verkleidet und "wuff wuff" gebellt, erzählt der frischgebackene Hundebesitzer stolz.
Fortschritte beim Laufenlernen
Socke bellt kaum, hat Christine Spallek festgestellt. Nur zweimal habe sie ihn bisher bellen hören. Mit dem Hund verständigt sie sich über Körpersprache. Kommandos sind kaum gefragt und gewollt. Das alles lernt sie auch in der Eingewöhungszeit. Aber wenn Hannes "sitz" sagt, sitzt sein neuer Freund sofort.
Bis Ende Februar geht die Eingewöhnungszeit, dann kehrt der Hundetrainer zurück nach Mühlhausen. Danach soll die Assistenz beginnen. Darauf freuen sich alle in der Familie Spallek. Weil Hannes auch laufen lernt und dabei sichtbare Fortschritt macht, hofft Christine Spallek auch auf Sockes Hilfe beim Laufen.
"Wir sind glücklich", sagt Mutter Christine Spallek. "Wir haben so einen tollen Hund bekommen", sagt sie. Bis jetzt seien alle Wünsche in Erfüllung gegangen. Dass Hannes überhaupt einen Assistenzhund hat, ist vielen Spendern zu verdanken. Nur so sei Socke wahr geworden.
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MDR (co)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 28. Dezember 2022 | 15:20 Uhr
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