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Das Schlosscafé hat bereits geöffnet. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Saale-Orla-KreisSchloss Oppurg: Flüchtlingsunterkunft wird Vier-Sterne-Hotel

31. März 2024, 10:42 Uhr

Noch bis Ostern ist das Schloss Oppurg im Saale-Orla-Kreis offiziell Geflüchteten-Unterkunft. Anschließend öffnet im Barockbau im Sommer ein Vier-Sterne-Hotel. Dafür wird es für zwei Millionen Euro saniert.

von Uwe Kelm, MDR THÜRINGEN

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Das Schloss Oppurg im Saale-Orla-Kreis ist noch bis Ostersonntag offiziell Flüchtlingsunterkunft. Das Landratsamt hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren rund 1.000 Flüchtlinge, meist aus der Ukraine, hier untergebracht. Auch wenn der Barockbau etwas anderes vermuten lässt: Die Unterkunft war wenig luxuriös. Drei bis sechs Personen im Hotelzimmer mit Doppelstockbetten, Tisch und Stühlen.

Kreis muss für Wohnungen weniger bezahlen

Die Kosten hatte der Saale-Orla-Kreis mit 380 Euro pro Monat und Person angegeben. Das sei gegenüber anderen Hotels, die als Flüchtlingsunterkünfte genutzt wurden, unter dem Durchschnitt, sagt der bei Frankfurt am Main lebende Eigentümer Marcus Kemmer. Ein so altes Haus sei mit Heizkosten und zwei Dritteln der gewöhnlichen Personalstärke eines Hotels auch nicht kostengünstig zu betreiben.

Der Kreis hat seit einigen Wochen die Flüchtlinge in Einzelunterkünften untergebracht. Die im Kreisgebiet verteilten Wohnungen werden mit 181 Euro pro Monat und Person veranschlagt, also weniger als der Hälfte.

In den 1990er-Jahren wurde der Barockbau aus dem 18. Jahrhundert in Oppurg vom Land komplett saniert. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

"Hotel im gehobenen Segment"

Das Hotel soll nun ein Vier-Sterne-Haus werden. Der Eigentümer Marcus Kemmer will es als "Ort der alten Welt", als einen Rückzugsort für Menschen, die die Natur um Oppurg schätzen, ausbauen. "Nicht überkandidelt, aber durchaus im gehobenen Segment", sagt er. Die Kosten von rund zwei Millionen Euro beinhalten die Renovierung. Bis alles einen gehobenen Standard erfüllt, könnte aber noch etwas Zeit vergehen. Vorerst sollen ein E-Bike-Verleih und eigene Events Gäste anlocken. Später könnte auch ein Wellnessbereich dazukommen.

Erste Erwähnungen einer Festung am Standort stammen aus dem Hochmittelalter. Sie wurde im 18. Jahrhundert abgerissen - Reste stehen aber noch. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Zeitplan: Flüchtlingsunterkunft bis Ostern - Hoteleröffnung im Juli

Das Schlosscafé ist schon in Betrieb (Montag Ruhetag). Am 1. Mai wird die Außengastronomie mit Mittagstisch eröffnet. Am 1. Juli ist Start beim Hotelbetrieb. Das branchenübliche Personalproblem kennt auch Kemmer: Anzeigen reichen nicht aus, er setzt aufs persönliche Vernetzen. Die Kernmannschaft und die Aushilfen zusammen bilden einen Stab von 25 Menschen, die die Gäste betreuen.

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MDR (ls)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 31. März 2024 | 18:00 Uhr

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