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Elektro-FestivalSonneMondSterne 2022: Die Party hat begonnen

12. August 2022, 12:33 Uhr

Nach zwei Jahren Corona-Pause findet am Bleilochstausee in Thüringen wieder das SonneMondSterne statt. Rund 40.000 Besucher werden zu dem Open-Air-Festival für elektronische Tanzmusik in Saalburg erwartet. Auf den Zeltplätzen ist der Trubel schon vor Beginn des SMS groß.

von Stefanie Reinhardt, MDR THÜRINGEN

Zelt an Zelt, Auto an Auto. Die Wiesen rund um das Festivalgelände am Bleilochstausee sind einen Tag vor Festivalbeginn schon längst voll. Junge Menschen aus allen Teilen Deutschlands angereist. Im Gepäck haben sie Sofas, Stromaggregate und Musikanlagen. Der ein oder andere darf bei der Einfahrt nach Saalburg schon Mal auspacken: Die Polizei winkt zur Kontrolle raus.

Einen Tag vor einem der größten Open-Air-Festivals für elektronische Tanzmusik ist die Party auf den SMS-Zeltplätzen schon voll im Gange: Aus Lautsprechern dröhnt Musik, es wird getanzt und mit Luftmatratzen runter zum Stausee spaziert.

SonneMondSterne: 50 Musiker - 40.000 Elektro-Fans

Rund 40.000 Besucher erwartet SonneMondSterne-Veranstalter Enrico Tietze aus Jena. Von Freitagabend bis Sonntag treten etwa 50 Musiker auf. Das Festival ist ausverkauft, sagt Pressesprecher Philipp Helmers. "Wir freuen uns riesig, dass es wieder losgeht." Gut die Hälfte der Eintrittskarten seien bereits für das Festival vor zwei Jahren verkauft worden. Das konnte als Großveranstaltung wegen der Corona-Pandemie dann aber nicht stattfinden und wurde verschoben. Die Tickets blieben gültig.

Rund 1.000 Helfer haben in den vergangenen zwei Wochen das Festivalgelände mit mehreren Bühnen aufgebaut. Rund 300 ehrenamtliche Ersthelfer aus Ostthüringen sind im Einsatz. Schon seit Mittwoch wechseln sich die Ersthelfer in Tag- und Nachtschichten ab, sagt Einsatzleiter Hartmut Jacobi vom Deutschen Roten Kreuz im Saale-Orla-Kreis.

SMS: Das Medizinpersonal ist vorbereitet

Fünf Rettungswagen sind auf dem Festivalgelände stationiert. Die Ersthelfer können Notfälle in mehreren Zelten und einem klimatisierten Container versorgen. "In den vergangenen Jahren waren das vor allem Partygäste mit Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Knochenbrüchen", sagt Hartmut Jacobi. "Im Schnitt rund 1.500 Einsätze, 42 davon im Zusammenhang mit Alkohol, aber nur 13 mit sonstigen Drogen."

Einen der ersten Einsätze für die Rettungskräfte gab es dieses Jahr schon vor Festivalbeginn. Am Mittwochabend wurden zwei Besucher in ihrem Zelt verletzt, als laut Polizei eine Gaskartusche explodierte. Ein 26-Jähriger sei bei der Verpuffung so schwer verletzt worden, dass er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste. Eine Besucherin, die laut Polizei mit im Zelt war, konnte nach kurzer medizinischer Hilfe im Rettungswagen wieder entlassen werden. Das Zelt wurde zerstört. Auch ein benachbartes Zelt sei beschädigt worden. Zu der Verpuffung kam es offenbar beim Wechsel der Gaskartusche. Die Polizei rät Besuchern, besonders sorgfältig damit umzugehen.

Kontrollen der Polizei in Uniform und Zivil

SonneMondSterne - verlief bisher immer friedlich. Die Polizei ist in Saalburg trotzdem mit Beamten aus ganz Thüringen da - in Uniform und in Zivil. Es gibt Personen- und Verkehrskontrollen. Für Festivalgäste wurde eine Polizeiwache eingerichtet.

Wiesen und Wälder trocken - hohes Brandrisiko

Veranstalter und Polizei - sie weisen diesen Sommer auch auf die erhöhte Brandgefahr hin. Denn Wiesen und Wälder sind auch am Stausee besonders trocken. Offene Feuerstellen sind laut Veranstalter verboten. Besucher werden gebeten, Zigaretten nicht achtlos wegzuwerfen.

Das Forstamt hat inzwischen vorsorglich ein Betretungsverbot für die Wälder am Bleilochstausee ausgesprochen. Am Donnerstagabend hatte bei Raila, einem Ortsteil von Saalburg-Ebersdorf, nahe der A9 und gut sieben Kilometer vom Stausee entfernt, einen Feldbrand gegeben. Laut Polizei stand ein rund zwölf Hektar großes Stück Feld in Flammen. Nach etwa drei Stunden konnte die Feuerwehr den Brand löschen.

Müllpfand soll zum Aufräumen anhalten

Auf den Zeltplätzen vom SonneMondSterne ist derweil wieder das Müllmobil unterwegs. Um Besucher dazu zu bewegen, ihren Müll richtig zu entsorgen, gibt es für sie dieses Jahr zum ersten Mal einen Müllpfand. Außerdem tragbare Boxen, über die man Handys aufladen kann, Automaten zum Geldabheben und 46 Stände mit Getränken und Street Food. Was es dieses Jahr nicht gibt: einen Supermarkt. Der Grund laut Pressesprecher Philipp Helmers: Der bisherige Betreiber, die SB-Warenhandelskette Real, wurde zerschlagen. Einen anderen Partner habe das Festival nicht finden können. "Weil dort die Mitarbeiter fehlten, um den Betrieb beim SonneMondSterne zusätzlich zu übernehmen."

Festival Party.San startet in ObermehlerAuf dem Flugplatz in Obermehler im Unstrut-Hainich-Kreis hat am Donnerstag das Metalfestival Party.San begonnen. Bis zum Sonntag werden rund 9.000 Besucher erwartet. Zuletzt fand das Festival 2019 statt. Das Flugplatzgelände wurde für die 26. Ausgabe extra in eine Kleinstadt mit Infrastruktur verwandelt. Insgesamt 56 Bands treten auf, mehr als zuvor. Zu den Höhepunkten an den drei Tagen gehören berühmte Top-Acts wie Mayhem, Cannibal Corpse und Dismember. Im Vorfeld des Festivals hatten die Organisatoren angesichts eines Brandes nahe des Festivalgeländes vor wenigen Tagen zu einem sehr vorsichtigen Umgang mit Feuer gemahnt.

Am vergangenen Wochenende haben Zehntausende Metalfans ausgelassen in Wacken gefeiert - nach dreijähriger Pause. Auch diverse Thüringer haben den Weg in die norddeutsche Provinz auf sich genommen.

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MDR (ls)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 12. August 2022 | 19:00 Uhr

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