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Vor allem für die Sommerzeit, wenn die Zahl der Badegäste deutlich steigt, werden in Thüringen dringend Rettungsschwimmer gesucht. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / Future Image

Fragen und AntwortenRettungsschwimmer in Thüringen: Was Sie dazu wissen müssen

22. März 2023, 08:00 Uhr

Was muss ich als Rettungsschwimmer können, wer bildet sie aus und warum gibt es vor allem nach der Corona-Zeit zu wenige Helfer am Beckenrand? Wir beantworten die wichtigsten Fragen hier.

von Jens Roder, MDR THÜRINGEN

Ausbildung, Einsatzorte und was ist eigentlich ein Juniorretter? MDR THÜRINGEN-Reporter Jens Roder hat zum Tag des Wassers am 22. März, an diesem Mittwoch, mit der Wasserwacht Arnstadt des Deutschen Roten Kreuzes Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Rettungsschwimmer gesammelt - und Übungen für das Rettungsschwimmen selbst ausprobiert.

Wo kommen Rettungsschwimmer zum Einsatz?

Überall, wo geplanscht, gebadet und geschwommen wird. In Hallen- und Freibädern, im Spaßbad, an Baggerseen mit Strand und natürlich an der Nord- und Ostseeküste.

Wie alt muss ich als Rettungsschwimmer sein?

Kinder ab zehn Jahren können die Prüfung zum Juniorretter ablegen. Für das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Bronze beträgt das Mindestalter zwölf Jahre, für Silber 14 Jahre und für Gold 16 Jahre.

Was muss ich als Rettungsschwimmer können?

Im Idealfall sollte man ein überdurchschnittlich guter Schwimmer sein. Aber das ist kein Muss! Beim Rettungsschwimmen kommt es vor allem darauf an, ermüdete, verletzte oder bewusstlose Schwimmer sicher an Land zu bringen. Dazu lernt man Rettungsgriffe und Schwimmtechniken. Auch das Schwimmen mit Bekleidung und das Tauchen wird geübt und gelernt. Und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung muss der Rettungsschwimmer auch können.

Ist Rettungsschwimmer gleich Rettungsschwimmer?

Nein. In Deutschland gibt es das Rettungsschwimmabzeichen in drei verschiedenen Stufen: Bronze, Silber und Gold. Die Anforderungen steigen mit jeder Stufe. In der Stufe Gold muss man zum Beispiel 30 Meter am Stück tauchen können und nebenbei noch Gegenstände vom Beckenboden aufsammeln.

Muss ich die Prüfung zum Rettungsschwimmer später wiederholen?

Habe ich ein Rettungsschwimmabzeichen, egal in welcher Stufe, gilt es für immer. Die Schwimmmeister bzw. Rettungsschwimmer von Frei- oder Hallenbädern sind aber gesetzlich verpflichtet, die Prüfung alle zwei Jahre zu wiederholen.

Haben Schwimmmeister im Freibad eine besondere Ausbildung?

Nein. Sie müssen nur mindestens das Rettungsschwimmabzeichen in Silber bestanden haben. Außerdem haben sie meist eine dreijährige Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe abgeschlossen. Sie wissen also auch, wie man ein Bad managt, wie Pumpen und Heizung funktionieren.

Wer ist im Notfall zum Retten verpflichtet? Nur der Rettungsschwimmer?

Im Notfall ist jeder zum Retten verpflichtet, wenn er sich dabei nicht in Gefahr bringt. Eigenschutz steht also an erster Stelle.

Wer bildet Rettungsschwimmer aus in Thüringen?

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bilden aus. Aber auch kommunale Bäder bieten Kurse an, wie aktuell das Sport- und Freizeitbad Arnstadt.

Warum haben wir derzeit zu wenige Rettungsschwimmer in Thüringen?

Wegen der Corona-Jahre konnten keine Ausbildungen, keine Lehrgänge stattfinden. Rettungsschwimmer, die sich in dieser Zeit in den Ruhestand verabschiedet haben, sind noch nicht ersetzt worden. Vor allem für die Sommerzeit, wenn die Zahl der Badegäste deutlich steigt, werden dringend Rettungsschwimmer gesucht. Nicht nur in Thüringen, auch an den deutschen Küsten.

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MDR (rom)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 13. Februar 2023 | 16:00 Uhr

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