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Szene aus dem MDR-Film "Das Geheimnis der Dunkelgräfin Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

HildburghausenDunkelgräfin war wahrscheinlich eine Einheimische

11. Dezember 2018, 20:31 Uhr

von Ute Gebhardt

Die Dunkelgräfin von Hildburghausen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Einheimische gewesen. Das haben neue durch MDR THÜRINGEN ausgelöste Analysen von Knochen und Zähnen des Leichnams ergeben. Wie der Chemiker Thomas Prohaska von der Universität für Bodenkultur Wien sagte, ließ sich mit Strontium-Isotopen zeigen, dass die Begrabene "auf jeden Fall in derselben Region die letzten Lebensjahre verbracht hat, in der sie auch geboren und aufgewachsen ist". Als Vergleichsmaterial hatten dem Wissenschaftlerteam Boden- und Wasserproben aus dem Umfeld gedient. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass die untersuchten Zähne und Knochen aus dem Grab von ein und derselben Person stammten.

Angebliches Schriftstück der Unbekannten weist auf eine andere Herkunft hin

Sprachwissenschaftler haben inzwischen den sogenannten Geburtstagsbrief untersucht. Es ist das angeblich einzige nachweisbare Schriftstück aus der Feder der Dunkelgräfin. Sie kommen zu einem anderen Ergebnis als Prohaska. Demnach stammte die Urheberin mutmaßlich aus einem deutsch-niederländischen Sprachraum. Mechthild Habermann von der Universität Erlangen-Nürnberg sagte dem MDR, möglicherweise stamme die Schreiberin aus Westphalen. Dort sei damals teilweise niederländisch gesprochen worden.

Jahrhundertelang für Prinzessin gehalten

Um die Dunkelgräfin ranken sich etliche Legenden. Anfang des 19. Jahrhunderts soll eine verschleierte Dame in Hildburghausen angekommen sein. 30 Jahre lang bis zu ihrem Tod lebte sie unter beträchtlichem finanziellen Aufwand in Isolation. Da sie, wenn überhaupt, nur verschleiert zu sehen war, wurde sie Dunkelgräfin genannt. Man munkelte, dass es sich um die französische Königstochter Marie Thérèse gehandelt habe. Die „Madame Royale" genannte Prinzessin gilt als einzige Überlebende der französischen Königsfamilie nach der Revolution.

DNA-Untersuchung brachte erste Klarheit

Im Jahr 2014 hatten DNA-Analysen im Zusammenhang mit Recherchen von MDR THÜRINGEN ergeben, dass im Grab der Dunkelgräfin von Hildburghausen keine französische Prinzessin ruht. Experten hatten dazu den genetischen Fingerabdruck mit der DNA anderer Mitglieder der Königsfamilie verglichen. Zweifler hatten daraufhin gemutmaßt, dass in dem Grab von Hildburghausen auch Knochen anderer Leichen liegen könnten.

Quelle: MDR THÜRINGEN

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Der Osten, entdecke, wo du lebst | 11. Dezember 2018 | 20:45 Uhr

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