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Ein Leerrohr der geplanten Stromautobahn Suedlink. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Stromleitung SüdlinkWegen zusätzlicher Waldrodungen: Meininger Landrätin wirft Stromnetzbetreiber Wortbruch vor

18. März 2024, 17:00 Uhr

von MDR THÜRINGEN

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Die Meininger Landrätin Peggy Greiser (parteilos) wirft dem Netzbetreiber TransnetBW Wortbruch vor. Wie das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen am Montag mitteilte, kritisiert Greiser geänderte Pläne für die Stromleitung Südlink in einem Teilstück zwischen Wasungen und Mehmels. Ursprünglich wollte TransnetBW das Waldstück für das Erdkabel unterbohren. Neue Pläne des Betreibers sehen stattdessen vor, Baugruben auszuheben.

Kritisiert Planänderung durch Netzbetreiber und dadurch zusätzlich abgerodeter Wald: Landrätin Peggy Greiser (pl) Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Schackow

15 Meter breite Streifen sollen gerodet werden

Laut Greiser muss nach dem neuen Plan mehr Wald gerodet werden. Im fraglichen Bereich des Kommunalwaldes von Wasungen und Mehmels sowie in einigen Privatwaldparzellen sollen demnach nun breite Gräben aufgebaggert und alle Bäume in einem 15 Meter breiten Streifen gefällt werden. Das seien schwere Eingriffe in die Natur, so Greiser. Weiter sagte die Landrätin, es könne nicht sein, dass TransnetBW jetzt die Wälder schände, um Zeit und Geld zu sparen.

"Die Netzbetreiber hatten zu Beginn der Planungen öffentlich immer wieder beteuert, dass die Umweltbeeinträchtigungen durch den Südlink so gering wie möglich sein werden", so Greiser. Sie werfe TransnetBW deshalb Wortbruch vor.

TransnetBW: Zwei Hektar mehr Wald sollen gerodet werden

TransnetBW geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass anstatt der ursprünglich geplanten drei Hektar Wald nun insgesamt fünf Hektar des Wasunger Waldes gerodet werden. Bei Untersuchungen hatten sich demnach Unwägbarkeiten im Boden gezeigt, die das Unternehmen als Gefahr für den Zeitplan und den Kostenrahmen für den Bau dieses Teilstücks einstuft.

Für die Strecke durch den Wasunger Wald wurde deshalb eine neuer Verlauf vorgesehen. Das geplante Gleichstrom-Erdkabel soll jetzt unter anderem unter vorhandenen Wald- und Wirtschaftswegen verlegt werden.

Die Südlink-Trasse gilt als größtes Infrastrukturvorhaben der Energiewende, soll zehn Milliarden Euro kosten und ab 2028 Strom von Nord- nach Süddeutschland leiten. Gut 75 Kilometer der Trasse führen durch Westthüringen.

MDR (luk/dr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 18. März 2024 | 16:00 Uhr

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