HygienemängelKakerlaken in Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl - Kammerjäger kommt
In der Erstaufnahmestelle in Suhl gibt es Kakerlaken und Schimmel. Thüringens Innenminister Georg Maier hat hygienische Probleme bestätigt. Zuvor hatte die Linke die Zustände kritisiert.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat hygienische Probleme in der Erstaufnahmestelle in Suhl eingeräumt. Maier sagte, es gebe Kakerlaken und Schimmel in den Gebäuden, die Defizite würden aber Schritt für Schritt abgebaut.
Im Haus Nummer 21 sei das bereits geschehen. Das Haus Nummer 18 wird laut Maier etagenweise leergezogen, damit ein Kammerjäger die Zimmer reinigen kann. In einem der Gebäude sei etwa Schimmel in einer ehemaligen Küche entfernt worden. Er habe sich an Weihnachten selbst ein Bild davon gemacht, dass dieser Mangel beseitigt wurde.
Das Abarbeiten der Mängel dauere, die Erstaufnahmestelle Suhl sei bei der Kapazität am Limit. Maier sagte, das Problem mit den Kakerlaken sei zum ersten Mal Ende November aufgetreten.
Linken-Fraktion kritisierte Zustände
Zuvor hatte die Landtagsfraktion der Linken die Zustände in der Erstaufnahmestelle kritisiert. Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion, Katharina König-Preuß, forderte Maier auf, die Mängel zu beseitigen. Andersfalls müsse die Unterkunft in Suhl geschlossen werden. Kein Mensch sollte in Räumen, die von Kakerlaken befallen seien, untergebracht werden.
Maier reagierte verärgert auf die Kritik. Die Linke sei im Migrationsausschuss des Landtags immer über die Zustände in Suhl informiert gewesen. Sie habe sich aber nie um Gelder bemüht für den Bau einer neuen Erstaufnahmestelle. Die Kritik von König-Preuß sei politisch motiviert, sie wolle nur von ihrem eigenen Versagen in der Vergangenheit ablenken, sagte Maier.
Nach Angaben von Maier laufen zurzeit noch die Umbauarbeiten an der geplanten Flüchtlingsunterkunft im Wismut-Krankenhaus in Gera. Die Unterkunft werde Ende Januar oder Anfang Februar ans Netz gehen. Den Plänen zufolge sollen in dem Gebäude 200 Plätze für die vorübergehende Aufnahme von Flüchtlingen geschaffen werden.
Weniger Menschen in Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf
Laut Maier ist es zudem gelungen, die Belegung in der Unterkunft in Hermsdorf um rund 300 Personen zu reduzieren. In der ehemaligen Fabrikhalle waren in der Vergangenheit zeitweise 700 Menschen untergebracht. Den Angaben nach kamen in den vergangenen Wochen wieder mehr Flüchtlinge in Thüringen an, darunter vor allem Menschen aus der Ukraine.
Aktuell ist das Innenministerium zuständig für Migrationspolitik in Thüringen. Innenminister Maier hatte die Aufgabe von Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) übernommen, nachdem diese zunehmend bei den Kommunen in die Kritik geraten war.
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MDR (lou)/dpa