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Das islamische Regime im Iran geht seit Beginn mit Waffen gegen die Demonstrierenden vor. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

ProtesteMenschenrechtsorganisation: 314 Tote im Iran, mehr als 14.000 Festnahmen

05. November 2022, 12:50 Uhr

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency hat Opfer-Zahlen zu den Protesten im Iran veröffentlicht. Demnach sind seit Beginn der Revolte im September bereits 314 Menschen getötet worden.

Bei den landesweiten Protesten im Iran sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bisher mindestens 314 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 47 Minderjährige und 38 Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Samstag. Mehr als 14.000 Menschen seien festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit Beginn Mitte September demnach mehr als 130 Städte im Land.

Am Donnerstag hat die Bundesregierung Deutsche im Iran dazu aufgerufen, das Land zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen. Das Auswärtige Amt äußerte sich auf seiner Internetseite wie folgt: "Für deutsche Staatsangehörige besteht die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden." Vor allem Doppelstaater, die neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzen, seien gefährdet.

Auslöser der Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. November 2022 | 15:00 Uhr