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Globales GlückFinnen erneut am glücklichsten

20. März 2023, 15:26 Uhr

Die Bewertung des eigenen Lebensglücks ist auch in Krisenzeiten überraschend konstant. Nordeuropäer liegen vorn. Für Deutschland geht es leicht nach unten. Dabei führt der Krieg Russlands gegen die Ukraine zu überraschenden Ergebnissen – in beiden Ländern selbst, aber auch etwa im Baltikum.

Das globale Glücksempfinden ist trotz akuter Krisen auf der Welt bemerkenswert konstant geblieben. Das ist das Fazit des neuen Weltglücksberichts, den eine unabhängige Expertengruppe zum von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tag des Glücks vorlegte.

Klarer Spitzenreiter unter den Ländern mit der glücklichsten Bevölkerung bleibt auch im sechsten Jahr in Folge einmal mehr Finnland – trotz der verschlechterten Sicherheitslage in Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine.

Nordländer dominieren die Top Ten

Hinter Finnland folgen in dem Ranking mit einigem Abstand Dänemark, Island, Israel und die Niederlande vor Schweden, Norwegen, der Schweiz, Luxemburg und Neuseeland. Im Jahresvergleich klettert Israel von Rang neun auf vier – ungeachtet der Dauerkrise im Nahen Osten. Deutschland rutscht zwei Plätze auf Rang 16 ab. Am unglücklichsten unter den 142 untersuchten Staaten sind Afghanistan und der Libanon.

Stimmung in Ukraine und Russland verbessert

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im neuen Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert im Gegensatz zum russischen minimal zurückging. Trotz des Kriegsleiden und Schäden "in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion (der Krim; d.Red) von 2014",  schrieben die Wissenschaftler.

Die Experten führen das auf ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj zurück. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland.

Auch im Baltikum positiver Trend

Zugleich setzten sich langfristige Trends fort, wie etwa stetige Verbesserungen der Zufriedenheit in den baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41), heißt es im Bericht. Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative. Große europäische Staaten wie Frankreich, Spanien und Italien liegen auf den Plätzen 20 bis 30.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Bericht auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup veröffentlichen, berechnen das Ranking jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre. Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und geringe Korruption.

Pandemie hatte nur geringe Auswirkungen

Trotz gleich mehrerer sich überschneidender Krisen blieb die Lebensbewertung in den meisten Bevölkerungen der Erde weiterhin bemerkenswert stabil, heißt es im jüngsten Bericht. In den Jahren 2020 bis 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt wurden, seien die Werte im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie.


Glücklicher sind die Menschen demnach generell in Ländern, in denen Glück und Wohlbefinden möglichst gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind.

Top 20 der glücklichsten Länder

  1. Finnland
  2. Dänemark
  3. Island
  4. Israel
  5. Niederlande
  6. Schweden
  7. Norwegen
  8. Schweiz
  9. Luxemburg
  10. Neuseeland
  11. Österreich
  12. Australien
  13. Kanada
  14. Irland
  15. USA
  16. Deutschland
  17. Belgien
  18. Tschechische Republik
  19. Großbritannien
  20. Litauen

dpa (ans)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio | 20. März 2023 | 08:00 Uhr