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CIA-EinsatzAl-Kaida-Chef Al-Sawahiri bei US-Drohnenangriff in Kabul getötet

02. August 2022, 21:20 Uhr

Er war Nachfolger von Osama Bin Laden als Al-Kaida-Chef und galt als zentrale Figur hinter den Anschlägen vom 11. September 2001: Aiman Al-Sawahiri. Nun wurde er bei einem gezielten US-Drohnenangriff in Kabul getötet.

Die USA haben nach eigenen Angaben bei einem Anti-Terror-Einsatz den Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida, Aiman Al-Sawahiri, getötet. Eine US-Regierungsvertreterin erklärte, Al-Sawahiri sei am frühen Sonntagmorgen auf dem Balkon eines Hauses in Kabul durch zwei von einer Drohne abgefeuerte Raketen vom Typ Hellfire getötet worden. Der Einsatz sei vom US-Geheimdienst CIA geleitet worden.

US-Präsident Biden: Es wurde Gerechtigkeit geübt

US-Präsident Joe Biden sagte in einer Fernsehansprache: "Es wurde Gerechtigkeit geübt und dieser Terroristenanführer lebt nicht mehr."

Nach seinen Worten hatten US-Geheimdienste den einstigen Stellvertreter von Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden in diesem Jahr aufgespürt. Er sei in die Innenstadt von Kabul gezogen, um wieder mit seiner Familie zusammen zu leben. Biden sagte, er habe einen "Präzisionsschlag" gegen den Al-Kaida-Anführer genehmigt und vor einer Woche das endgültige grüne Licht dafür gegeben.

Der erfolgreiche Einsatz sei ein klares Signal an jeden Feind der USA, erklärte der Präsident: "Egal, wie lange es dauert, egal, wo du dich versteckst: Wenn du eine Bedrohung für unsere Bevölkerung bist, werden die USA dich finden und ausschalten." Zugleich hoffe er, dass Al-Sawahiris Tötung den Angehörigen der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 helfen werde, Frieden zu finden.

"Egal, wie lange es dauert, egal, wo du dich versteckst: Wenn du eine Bedrohung für unsere Bevölkerung bist, werden die USA dich finden und ausschalten."

US-Präsident Joe Biden

Zentrale Figur hinter den Anschlägen vom 11. September 2001

Al-Sawahiri hatte die Führung von Al-Kaida nach dem Tod von Osama bin Laden übernommen, den US-Spezialeinheiten 2011 in Pakistan getötet hatten.

Der in Ägypten geborene Mediziner galt als eine zentrale Figur hinter den mit entführten Flugzeugen verübten Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA. Das Weiße Haus hatte ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

Die in Afghanistan regierenden Taliban verurteilten den Angriff. Sie warfen den USA vor, internationale Prinzipien und den Vertrag zum Abzug der US-Truppen aus Afghanistan zu brechen.

Dem Weißen Haus zufolge waren bei dem Einsatz keine US-Kräfte in Kabul. Zudem hätten Mitglieder der Taliban-Führung gewusst, dass sich der Al-Kaida-Chef in Kabul aufhalte, und damit klar gegen Vereinbarungen mit den USA verstoßen.

Die Anschläge vom 11. September 2001Am 11. September 2001 hatten Mitglieder des islamistischen Terrornetzwerks Al Kaida mehrere Flugzeuge entführt. Zwei steuerten sie ins World Trade Center in New York. Mit einem Flugzeug flogen sie in das US-Verteidigungsministerium vor den Toren der Hauptstadt Washington.

Eine vierte Maschine stürzte in Shanksville im Bundesstaat Pennsylvania ab, nachdem sich die Passagiere gegen die Angreifer aufgelehnt hatten. Insgesamt kamen 2.977 Menschen ums Leben, mehr als 6.000 weitere wurden verletzt.

Die Anschläge lösten den US-geführten Militäreinsatz in Afghanistan aus, der vor einem Jahr beendet wurde und an dem auch Deutschland beteiligt war. Nach dem Abzug der internationalen Truppen übernahmen die radikal-islamischen Taliban wieder die Führung im Land.

AFP, dpa, Reuters(kjs)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 02. August 2022 | 06:00 Uhr