Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

Mitteldeutschland kompakt | 09.06.2022

10. Juni 2022, 13:31 Uhr

Einen Monat nach ihrer Entlassung ins Freigehege haben sich die aus der Ukraine geretteten Bären im Worbiser Bärenpark (Eichsfeld) sehr gut entwickelt. Wie Parksprecherin Nancy Gothe MDR THÜRINGEN sagte, zeigen die Jungbären Asuka und Popeye ein lebhaftes Verhalten. Popeye habe an Gewicht zugelegt und wiege nun 130 Kilogramm. Der Bär liebe es zu baden. Asuka sei kletterfreudig und ist meist in luftiger Höhe auf ihrem Stammbaum zu finden. Beide Tiere suchen selbständig nach Insekten und Gräsern. Trotzdem müssen die beiden Jungbären bis zum Alter von mindestens zwei Jahren getrennt von erwachsenen Bären leben. Ausgewachsene Bärenmännchen gelten als gefährliche Feinde für Jungbären.

Die Stadt Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) und das Jobcenter veranstalten am Donnerstag und Freitag die 13. Jobmesse der Stadt. Sie richtet sich vor allem an Schüler, wie Bürgermeister Michael Kieslich (CDU) sagte. Aber auch Geflüchtete aus der Ukraine oder sonstige Jobsuchende können sich in der Stadthalle Eisenberg bei den Unternehmen informieren. Im Saale-Holzland-Kreis sind derzeit 400 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Dem gegenüber stehen 265 Schüler, die bei der Arbeitsagentur nach einem Ausbildungsplatz suchen. Am Donnerstag und Freitag informieren Unternehmen der Region über Ausbildungs-, Praktikums- und Studienmöglichkeiten.

In Anhalt-Bitterfeld darf kein Wasser mehr aus Seen und Flüssen gepumpt werden. Weil es so trocken ist, hat der Landkreis ein Verbot erlassen. Es gilt von heute an bis Ende September. Auch aus Brunnen darf nur noch eingeschränkt Grundwasser entnommen werden. Zwischen 12 und 18 Uhr ist es untersagt, damit Kleingärten und öffentliche Grünflächen zu bewässern. Seit einem Monat ist es bereits im Altmarkkreis Salzwedel verboten, tagsüber mit Brunnenwasser zu gießen. Sachsen-Anhalt zählt mit zu den trockensten Regionen in Deutschland.

Magdeburg bekommt heute mehr als 30 neue "Stolpersteine". Die kleinen Messingplatten werden meist in den Gehweg vor Wohnhäusern eingelassen. Sie erinnern an Juden, die dort gelebt haben und von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, deportiert oder ermordet wurden. Susanne Schweidler vom Fachbereich Kunst und Kultur der Stadt sagte, die Stolpersteine erinnerten an Menschen, die kein Grab und keinen Ort zum Erinnern hätten. Außerdem seien sie für die Versöhnungsarbeit wichtig und brächten jungen Menschen durch persönliche Schicksale Geschichte näher. In Magdeburg gibt es bis jetzt mehr als 600 Stolpersteine. In Halle/Saale sind es mehr als 250, in Dessau-Roßlau gut 100.

Mit einem Konzert der Thomaner in der Thomaskirche wird heute Abend das Bachfest Leipzig eröffnet. Nach einer coronabedingten Absage und einer Digitalvariante gibt es wieder über 150 Veranstaltungen, zu denen Besucher aus aller Welt erwartet werden. Zusätzlich im Programm ist heute Abend ein Benefizkonzert in der Thomaskirche mit dem Ukrainischen Jugendsinfonieorchester. Der Erlös kommt den Musikern und ihren Familien zugute.

Die Sächsische Impfkommission empfiehlt eine mögliche Impfung gegen Affenpocken nur für spezielle Risikogruppen. Wie die Landesärztekammer mitteilte, werde eine Impfung nur bei unzureichendem Pockenschutz und für Menschen mit Immunerkrankungen empfohlen. Sinnvoll sei eine Impfung noch bis zu fünf Tage nach einem Risiko-Kontakt. Bei mindestens zwei dokumentierten Impfungen gegen Pocken bestehe ein ausreichender Schutz, so die Siko. Affenpocken gelten im Vergleich mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung.

Der Telekommunikationsdienstleister Vodafone baut in Dresden ein sogenanntes Kompetenzzentrum für Forschungen auf. Rund 200 Arbeitsplätze sollen entstehen, erste Jobs seien bereits ausgeschrieben, teilte das Unternehmen mit. Gesucht werden vor allem Spezialisten wie Software-Architekten oder Cloud-Ingenieure. Nahe der Dresdner Messe will Vodafone zwei Gebäude mit einer Fläche von insgesamt rund 2700 Quadratmetern beziehen - einen sanierten Altbau sowie einen Neubau, der 2024 fertig sein soll. Der Fokus des Kompetenzzentrums liege auf Technologien wie 5G und 6G und entsprechenden Anwendungen in den Bereichen digitale Gesundheit, vernetzte Mobilität und Industrie.

Russlands Angriffskrieg hat nach UN-Angaben zusammen mit anderen Krisen zur größten Kostensteigerung seit Generationen geführt. Die Vereinten Nationen sprachen von 1,6 Milliarden Menschen weltweit, die von Krieg, Covid-19 und Klimawandel betroffen seien. UN-Generalsekretär Guterres sagte, die Energiekosten seien drastisch gestiegen, während die Einkommen bei einer Vielzahl von Menschen zurückgegangen seien. Guterres warnte vor einer beispiellosen Welle von Hunger und Armut, die in Teilen der Welt zu sozialem und wirtschaftlichem Chaos führen könne. Um diesen heraufziehenden Sturm zu beenden, müsse die russische Invasion in der Ukraine enden.

Der Atomstreit zwischen dem Iran und westlichen Staaten spitzt sich zu. Der Iran erklärte, in einer Urananreicherungsanlage zwei Überwachungskameras der Internationalen Atomenergiebehörde entfernt zu haben. Damit reagierte Teheran auf einen Resolutionstext der Behörde. Darin wird der Iran für seine mangelnde Kooperationsbereitschaft mit den internationalen Atomenergieexperten gerügt. Hintergrund sind Unklarheiten über die Herkunft von Uranpartikeln, die an drei nicht vom Iran deklarierten Anlagen entdeckt worden waren. Die Atomenergiebehörde kritisiert, Teheran habe für diese Funde bislang keine glaubwürdigen Erklärungen abgegeben.

Bundesfinanzminister Lindner hat sich dafür ausgesprochen, ohne Vorurteile über eine Rückkehr zur Atomkraft zu diskutieren. Lindner betonte am Abend in der ARD, eine Verlängerung der Laufzeiten sei zwar kein Allheilmittel, aber Ideologie-Freiheit sei sicherlich nötig. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte dagegen der Bild-Zeitung, er lehne eine Rückkehr zur Kernenergie ab - ebenso wie eine neue Debatte darüber. In Deutschland sind nur noch die drei Atomkraftwerke in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg am Netz. Auch sie sollen bis Ende des Jahres abgeschaltet werden.