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Mitteldeutschland kompakt | 30.06.2022

30. Juni 2022, 18:50 Uhr

In Magdeburg wird heute die parteilose Politikerin Simone Borris als neue Oberbürgermeisterin vereidigt.

Sie hatte sich im Mai bei der Stichwahl mit knapp 65 Prozent durchgesetzt. Borris löst den SPD-Politiker Lutz Trümper ab, der 21 Jahre lang Oberbürgermeister Magdeburgs gewesen ist. Die 59-Jährige arbeitet seit 1990 in der Stadtverwaltung und war zuletzt Sozialbeigeordnete und Trümpers Stellvertreterin.

Sachsen-Anhalt wird möglicherweise eine eigene Landesvertretung in Großbritannien einrichten.

Grund ist der Brexit. Das erklärte Ministerpräsident Haseloff nun im Zuge seines London-Besuchs. Die Einrichtung einer Repräsentanz sei eine Überlegung wert. Denkbar sei aber auch eine stärkere Zusammenarbeit mit vorhandenen Einrichtungen wie der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London, ergänzte Haseloff. Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben bereits eigene Vertretungen in London. Haseloff will sich im Rahmen seiner Gespräche unter anderem über Möglichkeiten informieren, den seit dem Brexit stark eingebrochenen Handel zwischen Sachsen-Anhalt und Großbritannien wieder anzukurbeln.

Zum Themenjahr "Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen" sind Mittwoch weit über 10.000 Gäste gekommen.

Bei den Veranstaltungen sei jüdisches Leben in aller Vielfalt gezeigt worden, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow zum Abschluss des Themenjahres. Ramelow erinnerte unter anderem an den Verfasser der erster Thüringer Verfassung Eduard Rosenthal. Auch an frühere jüdischen Nachbarn ist erinnert worden – in Erfurt auf dem Willy-Brandt-Platz wurden von Thüringern mit Kreide 474 Namen Thüringer Juden aufgeschrieben. Sie waren 1942 die ersten, die in den Tod deportiert wurden. Insgesamt weit über 350 Veranstaltungen in über 30 Thüringer Kommunen haben über die Menschen und ihr Leben erzählt. Für den Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, eine neue Art der Erinnerung weg vom Holocaust hin zu den Leistungen jüdischer Mitbürger. Die jüdische Gemeinde zählt aktuell etwa 800 Mitglieder. Tendenz steigend: Allein aus der Ukraine haben sich in den letzten Wochen 38 Flüchtlinge gemeldet.

In Thüringen leben zurzeit fast 22.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Das geht aus aktuellen Zahlen des Thüringer Migrationsministeriums hervor, die auf Meldedaten der Landkreise und kreisfreien Städte basieren. Demnach haben zum Beispiel 2.071 Menschen in Erfurt vorübergehend ein Zuhause gefunden, in Jena sind es fast 1.400 und in Suhl 425. Bei den Landkreisen liegt der Wartburgkreis mit fast 1.300 gemeldeten Flüchtlingen vorn, es folgen der Landkreis Gotha (1.141) und der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (1.115).

Mit der seit heute gültigen Corona-Testverordnung gibt es keine generellen Gratis-Tests mehr.

Wer sich etwa wegen des Besuchs einer Großveranstaltung oder eines Festes testen lassen will, muss drei Euro zuzahlen. Für bestimmte Personengruppen bleiben die Tests jedoch kostenlos. Das gilt unter anderem für Kinder bis fünf Jahre, Schwangere in den ersten drei Monaten, Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher sowie Haushaltsangehörige von Infizierten. Auch wer sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, bekommt die Tests bezahlt. Grund für die Einschränkungen sind die Kosten. Laut Bundesgesundheitsministerium wurde für die Bürgertests pro Monat eine Milliarde Euro ausgegeben.

Der Gasverbrauch in Deutschland ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres zurückgegangen.

Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mitteilte, wurden über 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingespart. Der Verbrauch lag insgesamt bei rund 460 Milliarden Kilowattstunden Gas. Besonders groß war das Minus den Angaben zufolge im Mai. Hier lag der Verbrauch rund ein Drittel niedriger als 2021. Als wesentliche Gründe für den Rückgang werden neben milden Temperaturen und Appellen zum Energiesparen vor allem gestiegene Preise für Gas genannt.

In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni erstmals seit Monaten wieder gestiegen.

Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, waren rund 2,363 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet und damit etwa 103.000 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,2 Prozent. Die Arbeitsagentur begründete den Anstieg damit, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen nun in den Jobcentern erfasst würden. Dadurch seien sie erstmals in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar. BA-Chef Scheele betonte, der Arbeitsmarkt insgesamt sei weiterhin stabil. Auch aus Mitteldeutschland wurden steigende Zahlen gemeldet. In Thüringen wurden im Juni rund 2.500 Arbeitslose mehr registriert als im Mai. In Sachsen stieg die Zahl der Arbeitslosen um knapp 6.000 und Sachsen-Anhalt zählte 2.600 Arbeitslose mehr.

Die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist weiter gestiegen.

In der vergangenen Woche wurden 144.000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Die meisten von ihnen sind in Bayern aufgenommen worden.