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Mitteldeutschland kompakt | 18.07.2022

18. Juli 2022, 15:34 Uhr

Inhaber ukrainischer Führerscheine mit Wohnsitz in Sachsen dürfen ihre Farberlaubnis zwölf statt sechs Monate nutzen.

Eine entsprechende Allgemeinverfügung hat das sächsische Verkehrsministerium jetzt beschlossen. Sie wird voraussichtlich am 22. Juli in Kraft treten. Die Fahrberechtigung ist für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gültig und endet spätestens am 23. Februar 2023. Die sächsische Verordnung soll voraussichtlich noch im Sommer von einer EU-Regelung abgelöst werden, wonach die Gültigkeit des ukrainischen Führerscheins an die Aufenthaltsgenehmigung gekoppelt wird.

Im Landkreis Nordsachsen ist die Ausländerbehörde ab sofort nur noch elektronisch erreichbar.

Wie das Landratsamt mitteilte, gibt es zu wenig Personal. Zuletzt seien nur 52 der 65 Stellen im Amt besetzt gewesen. Es fehlten besonders Verwaltungsfachangestellte mit Kenntnissen im Ausländerrecht. Außerdem seien durch den Krieg in der Ukraine die Aufgabe gewachsen.

Im vogtländischen Plauen sind Ende der Woche 500 spezielle Bilder-Wörterbücher für ukrainische Flüchtlings-Kinder übergeben worden.

Das Begegnungs- und Informationszentrum für ukrainische Flüchtlinge organisiert nun die Verteilung, sagte Diakonie-Mitarbeiterin Silke Böhm. Die komplett durch Spenden finanzierten Pappbücher wurden von einer Autorin aus Nürnberg entwickelt und vom Sachsendruck in Plauen hergestellt.

In Magdeburg erschweren sich die Verkehrsbedingungen für Autofahrer.

Seit heute ist eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, die Strombrücke, für mehr als ein Jahr gesperrt. In dieser Zeit soll die Brücke saniert und an die danebenliegende neue Elbebrücke angeschlossen werden. PKWs werden über den Nordbrückenzug, den Stadtpark und den Stadtteil Werder umgeleitet. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die Strombrücke geöffnet.

Nach Schuljahresende werden in Jena wieder gut erhaltene Schultaschen für Kinder in Osteuropa gesammelt.

Wie Initiator Christian Paar sagte, können die ausgedienten Schulranzen von Montag an bis zum 30. September an den Sammelstellen abgegeben werden. Dazu gehören die Ernst-Abbe-Bücherei Jena, die Stadtteilbibliothek Lobeda sowie die Landeskirchliche Gemeinschaft in Jena. Die Schultaschen sollten mit Schulmaterialien wie Heften, Schreibblöcken und Federmappe gefüllt sein. Auch Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahncreme und ein Stück Seife sind möglich. Christian Paar und seine Mitstreiter unterstützen seit Jahren die Schultaschen-Aktion des Christlichen Hilfswerks GAiN (Global Aid Network). Die Hilfsorganisation ist unter anderen in Armenien, Lettland, dem Irak und in der Ukraine aktiv. Laut Paar sind die Taschen eine wertvolle Start- und Motivationshilfe für Kinder, die nur durch Bildung eine Chance bekommen, ihren Weg aus Armut und Resignation zu finden.

In Mühlhausen steht derzeit jede achte Wohnung leer.

Das ist das Ergebnis einer Studie zum Wohnungsmarkt. Wie Bürgermeisterin Beate Sill sagte, sind 2.400 von insgesamt 19.300 Wohnungen im Stadtgebiet nicht bewohnt. Aus der von der Stadt beauftragten Studie müssten mehrere Schlussfolgerungen gezogen werden: Zum einen müssten bestehende Gebäude, die nicht mehr nachgefragt werden, umgebaut, umgenutzt oder teilweise rückgebaut werden. Gleichzeitig gelte es, neue Wohnformen zu schaffen: Nur so könnten zeitgemäße Wohnwünsche und -bedürfnisse erfüllt werden, so Sill.

In der Ukraine hat Präsident Selenskyj die Chefs des Geheimdienstes und der Generalstaatsanwaltschaft entlassen.

In einer Videoansprache wies er ihnen die Verantwortung für zahlreiche Fälle von Landesverrat durch Staatsbeamte zu. Mehr als 60 Mitarbeiter beider Behörden seien in den russisch besetzten Gebieten geblieben und würden mit dem Feind kollaborieren. Insgesamt werden Selenskyi zufolge derzeit mehr als 650 Fälle möglichen Verrats durch lokale Verantwortliche untersucht. Die Entlassung des Geheimdienstchefs und der Generalstaatsanwältin sind die hochrangigsten Rauswürfe seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine.

Extremwetter wie Hitze und Dürre hat seit der Jahrtausendwende in Deutschland Schäden von mindestens 145 Milliarden Euro verursacht.

Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Mehr als die Hälfte der Summe sind demnach Folgekosten der Hitze-Sommer 2018 und '19 sowie der Unwetterkatastrophen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr. Während von den Fluten zumeist Privathaushalte betroffen gewesen seien, hätten sich Hitze und Dürre vor allem auf die Forst- und Landwirtschaft ausgewirkt. Wirtschaftsminister Habeck sagte, Deutschland brauche eine verlässliche Strategie, die Menschen, Wirtschaft und Infrastruktur vor den Folgen starker Wetterschwankungen schütze. Im Auswärtigen Amt in Berlin findet seit heute der sogenannte Petersberger Klimadialog statt. Dabei beraten hochrangige Vertreter aus rund 40 Staaten über den gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel.

Die Landwirte in Deutschland sorgen sich um die Ernte in diesem Jahr.

Gründe sind Hitze und Trockenheit. Bauernpräsident Rukwied sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", in der Getreideernte hätten die Wetterkapriolen bereits Spuren hinterlassen. Auch Mais oder Kartoffeln, bei denen die Ernte noch anstehe, würden unter den hohen Temperaturen leiden. Wenn es in nächster Zeit nicht regne, werde es zu großen Einbußen kommen.