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Mitteldeutschland kompakt | 20.07.2022

21. Juli 2022, 16:20 Uhr

Mit Lerncamps in den Sommerferien will das sachsen-anhaltische Bildungsministerium coronabedingte Wissenslücken bei Schülerinnen und Schülern abbauen helfen.

Insgesamt würden in Zusammenarbeit mit dem Jugendherbergswerk Angebote für fast 600 Schülerinnen und Schüler bereitgehalten, sagte Ressortchefin Eva Feußner. Ähnlich wie bereits 2021 seien auch in diesem Jahr bis zu 30 verschiedene Kurse von einer Woche Dauer geplant. Ziel ist, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die in den vergangenen zwei Jahren durch die Corona-Pandemie entstandenen Lernrückstände reduzieren können. Lerncamps seien eine geeignete Maßnahme, um diese entstandenen Rückstände abzubauen. Orientiert am Bedarf der Schülerinnen und Schüler und vornehmlich in den Kernfächern, würden täglich vier Unterrichtseinheiten gegeben, an die sich an den Nachmittagen freizeitorientierte Angebote anschließen. So werde sichergestellt, dass für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler trotz des Unterrichts auch die Erholung nicht zu kurz komme. Darüber hinaus würden an der Jugendherberge Magdeburg Sprachkurse für Schülerinnen und Schüler angeboten, für die Deutsch nicht die Muttersprache sei. Für Kurse müsse nur ein geringer Eigenanteil bezahlt werden, teilte das Bildungsministerium weiter mit.

Die Landkreise und Städte in Thüringen haben nach MDR-Informationen kaum noch Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine.

Das ergab eine Umfrage unter den Kommunen. Danach sehen einige Regionen ihre Kapazitäten erschöpft. Andere hätten nur noch einen geringen Puffer, um weitere Menschen unterzubringen. Nach Angaben des Landes hat Thüringen seit Kriegsbeginn etwa 23.000 Flüchtlinge aufgenommen.

Regionalligist FC Carl-Zeiss Jena nimmt den Ukrainer Oleksii Ohurtsov unter Vertrag.

Der 19-Jährige hat nach Vereinsangaben einen Dreijahresvertrag unterschrieben und kann variabel im Mittelfeld eingesetzt werden. Ohurtsov war vor drei Monaten aus seiner ukrainischen Heimat geflüchtet und zog zur Familie seiner Freundin nach Pößneck. Dort hielt er sich laut Verein beim VfB Pößneck fit. Über den Thüringer Fußballverband war der FCC auf das Talent aufmerksam geworden.

Der Deutsche Wetterdienst hat für fast ganz Deutschland amtliche Hitzewarnungen herausgegeben.

Sie gelten bis heute Abend. Das MDR-Wetterstudio erwartet in Sachsen-Anhalt bis zu 40 Grad, selbst auf dem Brocken werden höchstwahrscheinlich 30 Grad erreicht. Gestern war der bisher heißeste Tag des Jahres in Deutschland. Die höchste Temperatur wurde mit 39,5 Grad in Duisburg gemessen. In Sachsen-Anhalt war am Nachmittag Pabstorf im Landkreis Harz mit 37 Grad Spitzenreiter. Ab morgen sollen die Temperaturen etwas sinken.

Das sächsische Kabinett hat den Entwurf eines neuen Krankenhausgesetzes beschlossen.

Nach der Sommerpause wird sich der Landtag damit befassen. Das aktuelle Krankenhausgesetz ist fast 30 Jahres alt und muss dringend überarbeitet werden. Laut Gesetzentwurf sollen alle 78 sächsischen Krankenhäuser erhalten bleiben, damit ist die Grundversorgung flächendeckend abgesichert. Nicht jedes Krankenhaus wird aber alle medizinischen Bereiche abdecken können, auch weil es an Fachkräften fehlt. Chirurgie und Innere Abteilung soll es jedoch überall geben, so der Plan. Spezialisierte Operationen sollen nur an Schwerpunktkliniken durchgeführt werden. Auf dem Land werden die Krankenhäuser stärker in die ambulante Versorgung eingebunden, damit die Patienten wohnortnah betreut werden können.

Die Leipziger Stadtwerke warnen aktuell vor Betrügern.

Diese geben sich an Haustüren und in Telefonaten als Vertreter der Energieversorgung aus. Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass das Unternehmen derzeit keine aktiven Geschäfte an Haustüren oder Telefonwerbung betreibt. Wer von Personen angesprochen wird, die sich als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgeben, solle sich deren Ausweis zeigen und den Namen nennen lassen. Bei unterschriebenen Papieren solle immer ein Durchschlag eingefordert werden. Außerdem sollen keine persönlichen Informationen oder die Zählernummer herausgegeben werden.

Vor der möglichen Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 hat Russlands Präsident Putin die Menge der künftigen Lieferungen offengelassen.

Einerseits sicherte Putin zu, dass der staatliche Konzern Gazprom alle Verpflichtungen erfüllen werde. Andererseits müsste aber wegen der Wartung bestimmter Bauteile die Kapazität weiter reduziert werden. Die Bundesregierung und andere betroffene Länder sehen darin einen Vorwand, um politisch Druck auszuüben. Aktuell fließt kein Gas durch die Leitung wegen der laufenden Wartung. Dem bisherigen Zeitplan zufolge wird sie morgen abgeschlossen.

Die Europäische Kommission stellt heute einen Notfallplan vor, sollten künftig Engpässe bei der Gasversorgung entstehen.

Demnach soll die Raumtemperatur in öffentlichen und kommerziellen Gebäuden sowie in Büros auf 19 Grad begrenzt werden. Im Zweifel hat die Versorgung der Bevölkerung Vorrang vor der von Unternehmen. Die Industrie müsste im Ernstfall Gas für private Haushalte bereitstellen. Verbraucher und Industrie werden aufgefordert, Gas zu sparen, wo immer es möglich ist. Sollten die freiwilligen Einsparungen im Notfall nicht reichen, kann die EU verbindliche Mengen festlegen.

Von den geplanten Waffentauschgeschäften Deutschlands mit Nato-Partnern zur Unterstützung der Ukraine ist bislang keines abgeschlossen.

Das berichtet das ARD-Hauptstadtstudio. Die Bundesregierung wollte vermeiden, durch direkte Waffenlieferungen an die Ukraine zur Kriegspartei zu werden, stellte aber einen Ersatz für die Lieferungen anderer Länder in Aussicht. So hat Polen nach eigenen Angaben über 200 T-72-Panzer an die Ukraine geliefert. Im Gegenzug hat Deutschland Polen 20 erneuerte Leopard-Panzer angeboten. Das wurde vom CDU-Außenpolitiker Kiesewetter bestätigt. Aus polnischer Sicht ist das Angebot ungenügend. Auch andere vergleichbare Tauschgeschäfte mit Tschechien, der Slowakei, Griechenland und Slowenien sind noch nicht umgesetzt.

In Norddeutschland sollen weitere Flüssiggas-Terminals gebaut werden.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums werden sie in Stade in Niedersachsen und in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Bei den Terminals handelt sich jeweils um Tanker, in denen das verflüssigte Gas wieder in den Naturzustand versetzt und anschließend per Pipeline an Land transportiert wird. Zwei weitere derartige Terminals werden bereits in Wilhelmshaven und Brunsbüttel errichtet. Sie sollen im Winter in Betrieb gehen. Damit will Deutschland unabhängig werden von Gaslieferungen aus Russland.