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Mitteldeutschland kompakt | 22.07.2022

26. Juli 2022, 14:43 Uhr

Bundesinnenministerin Faeser und Sozialminister Heil sind am Morgen in der Ukraine eingetroffen.

In der zerstörten Stadt Irpin bei Kiew wollen sie sich ein Bild der Lage machen. Der 50.000-Einwohner-Ort ist weitgehend zerstört und gleicht einer Geisterstadt. Für Faeser und Heil ist es der erste Besuch in der Ukraine seit Beginn des Krieges.

Russland will nach eigenen Angaben nun doch die ukrainische Regierung stürzen.

In einer Rede vor der Arabischen Liga in Kairo hat Außenminister Lawrow dieses Ziel bestätigt und damit früheren Aussagen widersprochen. Gleichzeitig sicherte er aber zu, das Abkommen mit Kiew über den Export von Getreide sei gültig. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte daraufhin in seiner Videobotschaft, Jahrhunderte seien die Ukrainer unterdrückt worden. Sie würden ihre Unabhängigkeit niemals aufgeben.

In Deutschland leben so wenig junge Menschen wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren Ende vergangenen Jahres rund 8,3 Millionen Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren registriert. Wie es hieß, entspricht dies einem Anteil von 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Den höchsten Anteil junger Menschen hatte es 1983 gegeben, wo sie 16,7 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten. Die wenigsten jungen Menschen gibt es den Statistikern zufolge in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Ein Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz hat sich in der Nacht weiter ausgebreitet.

Seit dem Morgen sind die Feuerwehren wieder im Einsatz. Gestern hatten die tschechischen Einsatzkräfte die Löscharbeiten bei Einbruch der Dunkelheit wegen des gefährlichen Geländes unterbrochen. Das Feuer am Prebischtor war gestern Morgen ausgebrochen. Am Nachmittag kam ein zweiter Brandherd in unmittelbarer Nachbarschaft hinzu. Zurzeit treibt der Wind den Brandgeruch durch das Elbtal bis in die Stadt Dresden hinein. Gefahr für die Menschen besteht nach Angaben der Regionalleitstelle aber nicht.

Ein vermeintlich menschlicher Körperteil hat an der Elbe nahe Torgau am Wochenende einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst.

Spaziergänger hatten im Gras eine Hand mit einem Stück Unterarm gesichtet. Der Fundort wurde - laut Polizei - weiträumig abgesperrt. Neben Kriminalpolizei wurden Kräfte der Wasserschutzpolizei und ein Leichenspürhund angefordert. Eine Untersuchung der Hand ergab schließlich, dass es sich um eine täuschend echt aussehende Attrappe aus Gummi handelte. Wie die an das Elbufer bei Pülswerda gekommen ist, ist bisher noch unklar.

Die Micro-Hybrid GmbH baut ihren Standort München-Bernsdorf im Landkreis Greiz zum Kompetenz-Zentrum für Gas-Sensoren aus.

Wie das Unternehmen mitteilte, sei die Nachfrage nach Gas-Sensoren rasant angestiegen. Daher werde deren Produktion in München-Bernsdorf im kommenden Jahr fast verdreifacht. Dazu werde in neue Anlagen investiert. Außerdem sollen weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Gas-Sensoren werden vor allem in der Umwelt- und Labortechnik genutzt, um die Gaskonzentration zu messen.

Im städtischen Aufnahmezentrum "Kulturtreff" in Halle-Neustadt wurden seit Ende Februar 4578 Menschen aus der Ukraine registriert.

Ab heute gibt es neue Öffnungszeiten: Geflüchtete aus der Ukraine können sich montags, dienstags und freitags von 8 bis 12 Uhr registrieren. Die Stadt hat aktuell für Geflüchtete aus der Ukraine 233 Wohnungen angemietet, in denen 699 Personen aus dem Kriegsgebiet untergebracht sind. Zahlreiche Informationen rund um das Thema Hilfsangebote sowie Informationen für Geflüchtete und Helfende hat die Stadt auf ihrer Internetseite gebündelt: www.ukraine.halle.de

Die Sozialkaufhäuser in Sachsen-Anhalt sind stark gefragt.

Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Koordinatorin des Caritas-Sozialkaufhauses in Halle, Angelus, erklärte, dass seit der Ankunft der Flüchtlinge aus der Ukraine die Nachfrage enorm gestiegen sei. Aufgrund von Neuanmeldungen seien allein 600 Kundenkarten an Flüchtlingsfamilien ausgegeben worden.

Der Arbeitsmarktexperte Fitzenberger sieht kaum Chancen, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine den Fachkräftemangel in Deutschland spürbar verringern.

Das sagte der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg in einem Interview. Nach einer aktuellen Umfrage hätten bisher zwei Prozent der Betriebe Ukrainerinnen und Ukrainer eingestellt. Laut Fitzenberger sind die Hürden auch für die gut ausgebildeten Menschen aus der Ukraine hoch. Sie müssten Nachweise organisieren, die Sprache lernen und sich um die Betreuung ihrer Kinder kümmern. Unklar sei auch, ob die Menschen nicht wieder zurückkehren, sobald sich die Lage zuhause entspanne.