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Mitteldeutschland kompakt | 01.08.2022

01. August 2022, 17:15 Uhr

Ab Montag wird in Jena an weiteren 14 öffentlichen Gebäuden in der Nacht das Licht ausgeschaltet.

Seit Freitag bereits wird die Jenaplan-Schule nicht mehr angestrahlt. Am Montag folgen unter anderem das Volksbad, das Theaterhaus und das Johannistor mit der Stadtmauer. So werden nach Angaben der Stadt Jena rund 30.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr eingespart. Das entspricht etwa dem Energieverbrauch von zehn Einfamilienhäusern. Ausgenommen von der Aktion ist das Historische Rathaus, es wird weiterhin in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Geld angestrahlt. Die Stadt will damit Solidarität zeigen.

Verbraucher in Thüringen müssen sich von heute an auf steigende Kosten beim Gas und im Nahverkehr einstellen.

Kunden der Thüringer Energie-AG zahlen künftig mehr als das Doppelte. Bei den Stadtwerken Gotha sind es 40 Prozent mehr. Außerdem steigen die Ticketpreise im Nahverkehr. Beim Verkehrsbund Mittelthüringen sind es etwa zehn bis 20 Cent, ähnlich ist es in Nordhausen. Die Verbraucherzentrale Thüringen hat mit Kritik auf die Preiserhöhungen reagiert. Das dritte Schutzpaket der Bundesregierung für die Verbraucher im Februar kommenden Jahres komme viel zu spät, sagte die Energie-Expertin, Ramona Ballod dem MDR. Die Energieanbieter müssten klarmachen, warum sie die Preise erhöhen. 

Ab heute gilt in Deutschland die Nachweis-Pflicht für Masernimpfungen.

Sie betrifft alle, die nach 1970 geboren sind. Schüler, Lehrer, Erzieher, Kita-Kinder, sowie Pflegekräfte und Sanitäter müssen damit entsprechende Nachweise vorzeigen können. Andernfalls drohen Buß- und Zwangsgelder. Gegen Beschäftigte können Betretungs- und Tätigkeitsverbote verhängt werden. Magdeburgs Amtsarzt Hennig erwartet einen immensen bürokratischen Aufwand. Dieser würde sogar den der Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen überschreiten.

Im Mitteldeutschen Verkehrsverbund gelten ab heute höhere Preise.

Der Anstieg beträgt dem MDV zufolge bis zu 2,8 Prozent. Geschäftsführer Lehmann sagte, die höheren Ticket-Preise würden nur einen geringen Teil der Kosten abdecken. Ab kommendem Jahr würden jährlich 70 Millionen Euro fehlen. Grund ist Lehmann zufolge der Fahrgast-Rückgang in der Corona-Pandemie sowie die hohen Energie-und Kraftstoffpreise. Zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund gehören unter anderem die Städte Halle und Leipzig sowie die Region Anhalt und Wittenberg. Beim Magdeburger Regionalverkehrsverbund Marego werden ab heute ebenfalls höhere Preise fällig, genau wie bei den Vetter Verkehrsbetrieben im Kreis Anhalt-Bitterfeld.

Eine Woche nach dem Ausbruch des Waldbrands in der Sächsischen Schweiz gehen die Löscharbeiten weiter.

Wie der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, mitteilte, sollen heute (Montag) die Glutnester im Boden eingedämmt werden. Dabei werde der Boden umgegraben und mit einem Schaumteppich versehen. So sollen Barrieren gebildet werden, damit sich das Feuer nicht in der Humusschicht ausbreitet. Aktuell sind laut Kunz rund 200 Feuerwehrleute vor Ort. Im Laufe des Tages sollen sie auf etwa 550 Kräfte aufgestockt werden. Bundesverteidigungsministerin Lambrecht und Sachsens Ministerpräsident Kretschmer wollen sich am Nachmittag vor Ort über die Lage informieren.

Die Stadt Dresden bereitet ein Feuerwerksverbot und ein Nutzungsverbot der Grillstellen vor.

Das meldet die Stadtverwaltung. Eine entsprechende Allgemeinverfügung wird derzeit erarbeitet und möglicherweise ab Mittwoch in Kraft treten. Denn für Mittwoch wird für den Raum Dresden die Waldbrandwarnstufe 4 prognostiziert. Mit den geplanten Verboten sollen alle möglichen Gefahrenquellen eingedämmt werden.

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffs-Krieges hat ein Schiff mit Getreide die Ukraine verlassen.

Das türkische Verteidigungsministerium teilte mit, dass mit Mais beladene Schiff sei auf dem Weg in Richtung Libanon. Die Lieferung erfolge im Rahmen des vor anderthalb Wochen geschlossenen Abkommens zwischen Russland und der Ukraine. - In der Ukraine lagern allein aus dem Vorjahr noch über 20 Millionen Tonnen Getreide, die eigentlich exportiert werden sollten. Durch die fehlenden Lieferungen befürchten die Vereinten Nationen zunehmende Hungerkrisen.

Wegen der massiven Angriffe der russischen Armee im Osten der Ukraine hat Präsident Selenskyj die Menschen zum Verlassen des Gebiets Donezk aufgerufen.

In einer Video-Ansprache appellierte er eindringlich an die Bewohner der Region, sich für die Flucht zu entscheiden. Je mehr Menschen aus dem Gebiet jetzt gingen, desto weniger Leute könne die russische Armee töten, so Selenskyi wörtlich. Die Türkei teilte währendessen mit, sie erwarte morgen das Auslaufen des ersten Frachters mit Getreide aus der Ukraine. Wegen ausbleibender Getreidelieferungen befürchten die UN zunehmend Hungerkrisen auf der Welt.

In Deutschland geht angesichts der Energie-Krise ein erstes stillgelegtes Steinkohle-Kraftwerk wieder ans Netz.

Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, handelt es sich um das Kraftwerk Mehrum im Landkreis Peine in Niedersachsen. Es komme wieder zurück aus der Reserve, um Strom aus Erdgas zu ersetzen. - Seit Mitte Juli erlaubt eine Verordnung, dass Steinkohle-Kraftwerke aus der sogenannten Netz-Reserve bis April nächsten Jahres wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen.