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Mitteldeutschland kompakt | 01.09.2022

01. September 2022, 17:07 Uhr

Nach langem Hin und Her geht am Donnerstag das elektronische Rezept an den Start.

Die Einführung der E-Rezepte hatte der Bundestag bereits vor zwei Jahren beschlossen. Der Chef des Landesapothekerverbandes, Arnold, sagte, in Sachsen-Anhalt seien aktuell rund 60 Prozent der Apotheken nach eigener Aussage bereit für die für E-Rezepte. Die übrigen hätten sich noch nicht gemeldet. Es gebe unter den Apothekern zum Teil noch Verunsicherung. Beim E-Rezept stellt der Arzt wie bisher seine Diagnose, die Medikamente verschreibt er allerdings nicht mehr auf Papier. Stattdessen wird ein verschlüsselter digitaler Datensatz in einem virtuellen Schließfach auf einem Server hinterlegt. Der Patient erhält vom Arzt einen Schlüssel in Gestalt eines QR-Codes, mit dem er dann in die Apotheken gehen kann.

In Bitterfeld-Wolfen haben Einwohner gegen die explodierenden Energie- und Lebensmittelpreise protestiert.

An der Demo beteiligten sich nach Schätzung einer MDR SACHSEN-ANHALT-Reporterin mehr als 1.000 Teilnehmer. Sie brachten auch ihren Unmut über die Russlandpolitik der Bundesregierung zum Ausdruck und forderten unter anderem die Inbetriebnahme der Gaspipeline Nordstream 2. Aufrufgerufen zu der Demonstration hatte die AfD. Bereits am Wochenende hatte die Kreishandwerkerschaft in Dessau-Roßlau eine Demonstration gegen die Russland-Sanktionen mit gut 2.000 Teilnehmern organsiert. Der Rechtsextremismusexperte des Mitteinander e.V., Begrich, sagte, die Teilnehmer an diesen Demos kämen aus verschiedenen Bereichen. Neben Handwerkern und Familien seien auch Personen aus dem "Querdenker"-Milieu dabei gewesen. Für kommenden Montag sind bereits weitere Demos gegen die geplante Gasumlage in Leipzig aufgerufen.

Zum Weltfriedenstag am 1. September hat sich die Landrätin des Ilm-Kreises Petra Enders gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen.

Die Lieferung von Waffen würde den Krieg nur noch verlängern und eine atomare Bedrohung näherbringen, so Enders. Vielmehr soll der Fokus darauf gesetzt werden, dass sich die Beteiligten an einen Verhandlungstisch setzen, wie Enders weiter mitteilte. Nur so könne eine friedliche Lösung gefunden werden. In der vergangenen Woche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Unter anderem sollen Flugabwehrsysteme, Bergpanzer und Raketenwerfer im kommenden Jahr an die Ukraine geliefert werden.

Im Betrugsprozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat das Landgericht Leipzig eine Verständigung angeregt.

Der Vorsitzende Richter Dahms sagte gleich nach Beginn, Voraussetzung sei ein glaubhaftes Geständnis. Dann könnte eine Haftstrafe von höchstens einem Jahr und neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt werden. Wegen der weiteren Vorwürfe der Untreue und Steuerhinterziehung könnte das Verfahren eingestellt werden. Die Staatsanwaltschaft habe Zustimmung signalisiert. Die Anwälte sagten im Gericht, sie hätten noch etwas Beratungsbedarf. Die Verhandlung wird morgen fortgesetzt.

Der Chef der Dresdner Klimaschützer von "Letzte Generation", Christian Bläul, steht ab morgen in Stockholm vor Gericht.

Die Justizbehörde der schwedischen Hauptstadt teilte MDR SACHSEN auf Anfrage mit, Bläul müsse sich in einem Eilverfahren wegen mutmaßlicher Sabotage verantworten. Ihm werde eine erhebliche Verkehrsbehinderung vorgeworfen. Die Sprecherin von „Letzte Generation“, Schubert, sagte, der 40-Jährige habe sich Mitte August an einer Straßenblockade schwedischer Klimaschützer beteiligt.

Die Stadt Leipzig macht jetzt mit einer Kampagne auf ihr vielfältiges Engagement zum Thema bezahlbares Wohnen aufmerksam.

Unter dem Slogan "Unser Auftrag, Euer Zuhause" werden ab heute alle entsprechenden Dienstleistungen und Fördermöglichkeiten gebündelt auf einer Internetseite dargestellt. Damit sollen Informationen zu Sozialwohnungen, Wohngeld und Mietpreisbremse leicht und zentral auffindbar sein. Ab 6. September wirbt die Stadt zudem mit Plakaten und Postkarten für die Maßnahmenpakete.

Bund und Länder fördern gemeinsam rund 240 Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine.

Die Kulturstiftung der Länder teilte mit, für das Programm stehe insgesamt mehr als eine Million Euro zur Verfügung. Für Sachkosten eines Projekts gibt es bis Ende des Jahres maximal 5.000 Euro.

Bundesweit ist seit heute eine Energiespar-Verordnung in Kraft.

Die Bundesregierung will damit zunächst im nächsten halben Jahr den Verbrauch von Strom und Heizwärme senken. So dürfen Arbeitsräume in öffentlichen Gebäuden nur noch bis höchstens 19 Grad geheizt werden. Kliniken, Pflegeheime, Kitas und Schulen sind ausgenommen. Boiler und Durchlauferhitzer dürfen nicht mehr für das Erhitzen von Wasser an Waschbecken benutzt werden. Ab 22 Uhr sollen Leucht-Reklamen abgeschaltet werden. Denkmäler und andere Gebäude sollen nachts nicht mehr angestrahlt werden.

In der Altenpflege müssen seit heute Tariflöhne gezahlt werden.

Einrichtungen, die das nicht tun, können laut Neuregelung keine Leistungen mehr bei der Pflegeversicherung abrechnen. Das Bundesgesundheitsministerium teilte mit, dadurch könnten die Gehälter von Pflegekräften um bis zu 30 Prozent steigen. Minister Lauterbach betonte, das sei so gewollt. Endlich werde diese wichtige Arbeit besser entlohnt. Die gesetzlichen Krankenkassen warnten allerdings vor höheren Belastungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Der Vizechef des Spitzenverbandes, Kiefer, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Mehrkosten müssten über höhere Eigenanteile bezahlt werden. Das müsse der Gesetzgeber dringend ändern.

Das Deutsche Studentenwerk hat die rund 300.000 Studierenden in den Wohnheimen zum Energiesparen aufgerufen.

Das Studentenwerk teilte mit, die galoppierenden Preise würden einkommensschwache Bevölkerungsgruppe besonders hart treffen. Vielen Studierenden drohe im Herbst eine finanzielle Krise.