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Mitteldeutschland kompakt | 06.09.2022

06. September 2022, 16:21 Uhr

In vielen Regionen Sachsen-Anhalts sind die Mieten in diesem Jahr zum Teil kräftig gestiegen.

Das geht aus einer Untersuchung des Internetportals Immowelt hervor, die MDR Sachsen-Anhalt ausgewertet hat. Demnach erhöhten sich im Altmarkkreis Salzwedel die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent. Im Schnitt verteuerte sich dort das Wohnen von 4,70 Euro je Quadratmeter auf 5,40 Euro. Etwas geringer fiel der Anstieg im Burgenlandkreis mit acht und in Mansfeld-Harz mit sechs Prozent aus. In Halle gab es ein Plus von drei Prozent. Unverändert blieben laut Immowelt die Mieten im Harz, Wittenberg und in der Landeshauptstadt Magdeburg. Leicht zurück ging der Mietzins in Dessau-Rosslau. Hier verzeichnete das Internetportal ein Minus von 0,2 Prozentpunkte.

Viele Menschen in Mitteldeutschland sind unzufrieden mit den Entlastungspaketen der Bundesregierung.

Das geht aus einer nicht repräsentativen Befragung des MDR-Meinungsbarometers "MDRfragt" hervor. Demnach sind drei Viertel der Teilnehmer unzufrieden. Knapp zwei Drittel hätten mit mehr Entlastungen gerechnet und 85 Prozent der Befragten glauben nicht, dass sie persönlich durch die neuen Maßnahmen spürbar entlastet werden. Beteiligt haben sich rund 21.000 Menschen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Mit den Entlastungspaketen will der Bund die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten für die Bürger abfedern.

In Halle-Neustadt müssen hunderte Haushalte möglicherweise ab Donnerstag ohne Warmwasser und Heizung auskommen.

Nach Angaben der Stadtwerke soll die Versorgung eingestellt werden, weil ihr Vermieter bislang fällige Abschläge nicht bezahlt hat. Bereits im Juli war dies der Fall. Der Vermieter Belnova habe aber noch in quasi letzter Sekunde die offene Forderung beglichen. Wegen Zahlungsrückständen war der Vermieter schon in der Vergangenheit auch in anderen Städten negativ aufgefallen. Zum Beispiel drohten in Detmold in NRW oder Groß Schacksdorf in Brandenburg die Versorger damit, die Belieferung einzustellen.

In Leipzig haben am Montagabend mehrere tausend Menschen gegen die hohen Energiepreise protestiert.

Zur Kundgebung der Partei "Die Linke" kamen nach Agenturangaben bis zu 3.000 Menschen. Bundestagsfraktionschefin Mohamed Ali kritisierte, Maßnahmen wie die Gasumlage verschärften die soziale Situation vieler Menschen. Mehrere Redner und Demonstranten wandten sich gegen eine Kundgebung rechter Gruppen, die ebenfalls auf dem Augustusplatz stattfand. Rund 1.000 Anhänger der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingeschätzten "Freien Sachsen" und der Querdenken-Bewegung versuchten anschließend, um den Leipziger Ring zu ziehen, wurden aber von Gegendemonstranten aufgehalten. Die Polizei trennte beide Gruppen.

Das "Theater der Jungen Welt" in Leipzig sucht Nachwuchs-Schauspieler.

Sie sollen zwischen 10 und 18 Jahre alt sein. Die Kinder und Jugendlichen können im Stück "Hier kommt keiner durch" mitspielen – zusammen mit Erwachsenen aus dem Theater-Ensemble und unter Anleitung eines professionellen Regie-Teams. Vorkenntnisse sind nicht nötig, es werden auch keine Anforderungen an Geschlecht, Sprache oder Körper gestellt. Die Auswahl-Workshops sind für dieses Wochenende geplant. Los geht es am Freitag um 16:00 Uhr.

Mit einer erneuten Becherpfand-Aktion will Fußball-Bundesligist RB Leipzig die Ukraine-Hilfe unterstützen.

Beim heutigen (Dienstag) Champions-Leagues-Spiel gegen Schachtjor Donezk können Stadionbesucher das Pfand für ihren Getränkebecher spenden. Nach RB-Angaben kommt das Geld neben der Ukraine-Hilfe auch dem von Donezk unterstützten Projekt "Pitch in for Ukraine" zugute. Darauf hätten sich beide Clubs verständigt. Becherpfand-Aktionen für die Ukraine-Hilfe gab es im Leipziger Stadion bereits in der vergangenen Saison.

Die Montagsdemonstrationen in Thüringen werden wieder größer.

So hat die Landespolizeiinspektion Jena mehr als 900 Teilnehmer auf fünf Demos in Jena, Weimar und dem Weimarer Land gezählt. In Erfurt waren es am Abend 630. Dabei sei es weitestgehend ruhig geblieben. In Jena und Weimar wurde ein Dutzend Gegendemonstranten gezählt. In Erfurt gab es zwei Anzeigen wegen Beleidigung. Protestiert wurde gegen Corona- Regeln, aber auch die Energiekrise, die steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine waren Themen. Noch vor drei Wochen meldete die Polizei in Jena rund 430 und damit etwa die Hälfte an Teilnehmern.

Zwei deutsche Atomkraftwerke sollen auch über das Jahresende hinaus für Notfälle bei der Stromversorgung zur Verfügung stehen.

Der in Berlin vorgestellte Netz-Stresstest kommt zum Ergebnis, dass Krisen im Stromsystem im Winter zwar unwahrscheinlich sind, aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Der Chef des Netzbetreibers 50Hertz, Kapferer, sagte, insgesamt sei klar geworden, dass man vor einer angespannten Situation in ganz Europa stehe. Es sei sinnvoll und notwendig, alle Möglichkeiten zur Erhöhung der Strom-Erzeugung und der Transportkapazitäten zu nutzen. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte, die Meiler Neckarwestheim-2 und Isar-2 sollten bis Mitte April des nächsten Jahres als Einsatzreserve dienen. Der Meiler Emsland soll dagegen wie geplant Ende des Jahres vollständig abgeschaltet werden.

Bei einem drohenden Gasmangel im kommenden Winter müssen auch geschützte Kunden wie Privathaushalte, Schulen oder Krankenhäuser mit Einschränkungen rechnen.

Darauf hat die Bundesnetzagentur hingewiesen. Die Behörde erklärte, geschützte Kunden genössen keinen absoluten Schutz. Auch an sie könnten Anweisungen ergehen, den Gas-Bezug zu reduzieren. Damit müssten etwa Privat-Haushalte auf Gas für die Heizung einer Sauna oder eines Pools verzichten. Ziel sei es, im Fall der sogenannten Notfallstufe des Notfallplans Gas den lebenswichtigen Bedarf an Gas sicherzustellen.

SPD-Generalsekretär Kühnert drängt bei der Umsetzung der Strompreis-Bremse zu Eile.

Kühnert sagte der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, das müsse jetzt zackig gehen. Sollte es bei der Gewinnabschöpfung auf EU-Ebene keine Einigung geben, werde sie national umgesetzt. Die Deutschen könnten sich darauf verlassen, dass die Preisbremse komme. Die Bundesregierung plant, für einen Basisverbrauch an Strom einen vergünstigten Preis festzulegen. Für einen Verbrauch darüber hinaus wäre der Preis nicht begrenzt. Finanziert werden soll die Preisbremse, indem übermäßige Gewinne am Strommarkt abgeschöpft werden sollen.