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Mitteldeutschland kompakt | 09.09.2022

09. September 2022, 15:21 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat wegen steigender Energiepreise Landesmittel zur Entlastung der Bürger in Aussicht gestellt.

Kretschmer sagte der "Sächsischen Zeitung", in dieser nationalen Krise müssten alle einen Beitrag leisten, auch der Freistaat Sachsen. Die Vorschläge der Bundesregierung müsse der Bund alleine bezahlen. Zugleich bekräftigte der CDU-Politiker seine Forderung nach einem Schutzschirm für Stadtwerke. Das sei eine Forderung an den Bund. Aber auch Länder und Kommunen müssten sich beteiligen.

Mehrere Kirchen in Sachsen beteiligen sich am Sonntag am bundesweiten "Tag des offenen Denkmals".

Wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens mitteilte, sind Führungen, Turmbesteigungen, Ausstellungen und Konzerte geplant, unter anderem in der Heilandskirche in Dresden, der Kirche in Moritzburg und den Dorfkirchen in Fördergersdorf und Höckendorf. Mehr als 90 Prozent der Gotteshäuser der sächsischen Landeskirche stehen unter Denkmalschutz.

Das Bäckerhandwerk befürchtet zum Jahresende eine Schließungswelle.

Als Grund werden die massiv steigenden Energiekosten und der ab Oktober geltende höhere Mindestlohn genannt. Der Chef Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks, Schneider, sagte, es brauche einen finanziellen Rettungsschirm. Mögliche Maßnahmen seien zudem eine Befreiung von der Gasumlage, die Senkung der Mehrwertsteuer oder Zuschüsse wie der Tankrabatt. Die Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde warnte. Bäckereien könnten nicht endlos die Preise erhöhen, weil dann die Kunden wegblieben. In einem offenen Brief an Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff werden deswegen ebenfalls staatliche Hilfen gefordert.

Durch den Großbrand am Brocken sind Kosten in Millionenhöhe entstanden.

Das sagte der Kreisbrandmeister des Landkreises Harz dem MDR. Die täglichen Kosten des Einsatzes hätten bei rund 900.000 Euro gelegen. Dabei gehe es um Geld für Personal und Technik, aber auch für Ersatzbeschaffungen. Während des Einsatzes seien zum Beispiel Ausrüstung und Bekleidung in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch die Kosten für die Luftunterstützung spiele in die Summe mit hinein. - Unterdessen hat sich die Lage beim Großbrand im Harz weiter entspannt. Einsatzkräfte und Technik werden Lohse zufolge jetzt reduziert.

Auf dem Weimarer Spendenkonto für die Opfer des Ukraine-Krieges sind bislang rund 198.000 Euro eingegangen.

Knapp die Hälfte davon, 93.000 Euro, wurde bereits verbraucht, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Gekauft wurden unter anderem Medizin und Lebensmittel. Ein großer Teil davon wurde nach Polen und von dort weiter in die Ukraine gebracht. Auch vor Ort in Weimar konnten ukrainische Flüchtlinge unterstützt werden. Ein Großteil der noch verfügbaren 105.000 Euro soll in einen Kindergarten in der Westukraine investiert werden. Nach wie vor gehen laut Sprecherin Spenden auf dem Konto ein.

Wegen drastisch steigender Energiekosten wenden sich auch in Thüringen immer mehr Menschen hilfesuchend an die Sozialämter.

Laut einer Umfrage von MDR THÜRINGEN kommen die Behörden beim Bearbeiten von Wohngeldanträgen kaum noch hinterher. Im Eichsfeld müssen Antragsteller inzwischen bis zu drei Monate auf einen Bescheid warten. Laut Statistischem Landesamt bezogen Ende vergangenen Jahres rund 19.000 Thüringer Haushalte Wohngeld. Die Zahl dürfte sich bis Ende des Jahres deutlich erhöhen.

Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Selenskyj im Kampf gegen die russische Armee Geländegewinne erzielt.

Seit September sollen sie 1.000 Quadratkilometer von besetzten Gebieten zurückerobert haben, vor allem im Süden des Landes bei Cherson, aber auch im Norden bei Charkiw. Von russischer Seite gibt es zu der Situation in den Gebieten keine aktuellen Angaben.

Die Europäische Zentralbank hebt den Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkte an.

Der Satz liegt nunmehr bei 1,25 Prozent. Es handelt sich um die größte Zins-Erhöhung seit Einführung des Euro-Bargeldes im Jahr 2002. Die Währungshüter reagieren damit auf die Rekord-Inflation in der Eurozone, die zuletzt bei 9,1 Prozent lag. Bereits im August hatte die EZB die Leitzinsen erstmals nach Jahren wieder erhöht. Eine Leitzinserhöhung führt meist dazu, dass auch Sparguthaben höher verzinst werden. Auf der anderen Seite werden Kredite teurer.

Bei den Spritpreisen gibt es nach Angaben des Bundeskartellamts ein massives Nord-Süd-Gefälle.

Die Behörde ermittelte bei Superbenzin Unterschiede von bis zu 27 Cent pro Liter. Bei Diesel seien es bis zu 24 Cent. Besonders teuer war es demnach in weiten Teilen Bayerns, besonders günstig in Berlin und Bremen. Behördenchef Mundt sagte, insgesamt sei der Sprit nach dem Ende des Tank-Rabatts wieder sehr teuer. Die Branche führe vor allem Knappheiten und Kostensteigerungen als Begründung an. Man untersuche derzeit, ob das die Preisentwicklung und den großen Abstand zu den Rohöl-Preisen hinreichend erkläre.

Die Verbundnetz Gas AG beantragt wegen der stark gestiegenen Gaspreise staatliche Hilfe beim Wirtschaftsministerium.

In einer Mitteilung der VNG heißt es, es würden sogenannte Stabilisierungsmaßnahmen beantragt. Es brauche über die Gasumlage hinaus weitere Hilfe. So müsse Schaden von der VNG abgewendet und die Handlungsfähigkeit des Konzerns sichergestellt werden. Das Unternehmen sei durch die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in eine zunehmend kritische Finanzsituation geraten. Es gebe zwei Verträge über 100 Terrawattstunden Gas, die von russischen Lieferausfällen betroffen seien. Deutschlands drittgrößter Gasversorger VNG mit Sitz in Leipzig beliefert etwa 400 Stadtwerke- und Industriekunden mit Gas.