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Mitteldeutschland kompakt | 14.10.2022

14. Oktober 2022, 15:20 Uhr

Die Erkältungswelle hat Sachsen-Anhalt erfasst. Zum Teil melden Ärzte eine ungewöhnlich frühe Häufung der Fälle.

Ein Sprecher der Landesärztekammer sagte der Mitteldeutschen Zeitung, die Auslastung der Praxen im Land sei dabei regional aber sehr unterschiedlich. Auch Daten des Robert-Koch-Instituts belegen, dass aktuell deutlich mehr Menschen wegen Atemwegserkrankungen zum Arzt gehen, als zu Beginn der Grippesaison im vergangenen Jahr. Besonders betroffen sind demnach Kinder und Jugendliche. Der Landesvorsitzende des Verbands der Kinder- und Jugendärzte, Achtzehn, sagte der MZ, die Praxen seien in diesem Jahr ohnehin stark ausgelastet gewesen, jetzt steige die Kurve aber sehr stark an. Laut dem Landes-Hausärzteverband werden zudem auch wieder deutlich mehr Corona-Erkrankungen registriert. Patientenschützer fordern daher, wieder kostenlose Corona-Bürgertests anzubieten.

Die Stadt Magdeburg hat 31 Ehrenamtliche mit dem so genannten FreiwilligenPass ausgezeichnet.

Oberbürgermeisterin Simone Borris überreichte die Ehrungen bei einer Festveranstaltung am Mittwochabend im Gesellschaftshaus. Dabei bezeichnete sie das ehrenamtliche Engagement als elementaren Bestandteil des Gemeinwesens der Stadt "Mit dem FreiwilligenPass möchten wir uns bedanken und deutlich machen, wie sehr wir das Wirken aller ehrenamtlich Engagierten schätzen. Gerade in der aktuellen Zeit ist diese wertvolle Arbeit besonders wichtig", so Borris. Ausgezeichnet wurden unter anderen Unterstützer des Vereins Werderaner Freunde, des Kinderschutzbundes und der Magdeburger Krebsliga. Der FreiwilligenPass wird auf Empfehlung gemeinnütziger Organisationen, Initiativen und anderer Einsatzstellen vergeben. Die Auszeichnung kann nur bekommen, wer sich seit mindestens einem Jahr und für mindestens 20 Stunden pro Monat ehrenamtlich engagiert.

Die Stadt Leipzig wird am Nachmittag in Freiburg für ihr Flüchtlings-Ankommenszentrum ausgezeichnet.

Die Ehrung wird von der Initiative "Preis für gute Verwaltung" verliehen. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine wurde in Leipzig innerhalb von knapp zwei Wochen das Ankommenszentrum eröffnet, um die schutzsuchenden Menschen willkommen zu heißen und ihnen den Start so einfach wie möglich zu machen. In der Regel stellt das komplexe Behördensystem für viele Flüchtlinge eine enorme Hürde dar. Leipzig schaffte es aber in einem enormen Kraftakt, dass elf Behörden plus Sparkasse zusammenrückten und einen gemeinsamen Ablauf auf den Weg brachten. Andere Ankunftszentren haben dagegen deutlich weniger Behörden unter einem Dach, hieß es von der Initiative. Die Stadt Leipzig wurde laut der Initiative aus 35 Bewerbern ausgewählt.

Das Mehrgenerationenhaus "Alte Feuerwehr" in Grimma möchte mit einer Sammelaktion den Caritasverband im polnischen Lublin unterstützen.

Dieser kümmere sich um Obdachlose, Senioren, Kinder und Pflegebedürftige sowie um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Benötigt werden gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Decken, Bettwäsche, Handtücher und Geschirr. Von großem Interesse sind zudem Gehhilfen, Rollatoren oder auch Rollstühle. Abgegeben werden können die Spenden ab Montag im Mehrgenerationenhaus am Nicolaiplatz.

In der Suhler Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge sind derzeit mehr als 1.100 Menschen untergebracht.

Damit ist nach Angaben des Suhler Oberbürgermeisters André Knapp die Kapazitätsgrenze so gut wie erreicht. CDU-Vertreter haben sich am Donnerstag ein Bild von der Lage in der Flüchtlingsunterkunft gemacht. Wie der Leiter der Einrichtung, Alexander Theus, sagte, kommen täglich 70 bis 80 Flüchtlinge an. Die Menschen könnten jedoch nur sehr langsam auf den Landkreis verteilt werden. Aktuell wisse man von etwa 300 Bewohnern gar nicht, wer sie sind und woher sie kommen. Unter den Bewohnern sind rund 100 Menschen aus der Ukraine. Sie sollen in wenigen Tagen auf die Landkreise verteilt werden. Auch aus Syrien und Afghanistan sowie der Türkei kommen derzeit wieder viele Flüchtlinge. Die meisten von ihnen sind junge Männer. Erst Ende September hatte Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) angekündigt, die Zahl der Flüchtlinge in Suhl bis Weihnachten auf maximal 300 zu reduzieren. Viele Landkreise und Kommunen melden jedoch seit Wochen, dass es keinen Wohnraum für Flüchtlinge mehr gibt. Laut Baugenehmigung gibt es in der Suhler Erstaufnahmeeinrichtung Platz für 1.272 Bewohner.

Im Thüringer Landtag soll heute ein Hilfsfonds zur Abfederung der Energiekosten beschlossen werden.

Dazu beraten die Abgeordneten zur Stunde in einer Sondersitzung. Linke, SPD und Grüne sowie die CDU haben sich nach längeren Verhandlungen bereits vorab darauf verständigt, dass das Land den Hilfsfonds einrichten soll. Demnach ist vorgesehen, außerhalb des normalen Haushalts noch in diesem Jahr ein sogenanntes Sondervermögen aufzustellen. Es soll insgesamt 407 Millionen Euro umfassen. Geplant ist, mit diesem Geld vor allem Unternehmen, aber auch Vereinen und Privathaushalten zu helfen, die besonders unter den hohen Energiekosten leiden.

Die EU-Staaten haben sich auf EINE Ausbildungs-mission für ukrainischen Soldaten geeinigt.

Wie mehrere Diplomaten mitteilten, ist das Trainings-programm für rund 15.000 Soldaten geplant. Die Ausbildung soll in Ländern wie Polen und Deutschland stattfinden. Dadurch soll das Risiko eines russischen Angriffs auf die Mission minimiert werden. Die EU-Mission ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Bundes-verteidigungs-ministerin Christine Lambrecht sagte am Abend, Deutschland werde einen signifikanten Beitrag zu der Mission leisten. Die Bundeswehr soll demnach in den nächsten Monaten bis zu 5.000 ukrainische Soldaten ausbilden.

Die Innenminister der Europäischen Union beraten heute in Luxemburg über den Umgang mit Geflüchteten.

Dabei geht es unter anderem um die Situation der 7,6 Millionen Ukrainer, die bislang europaweit registriert wurden. Gleichzeitig geht es darum, wie die deutlich gestiegene Migration über die sogenannte Balkanroute begrenzt werden kann. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex wurden im September mehr als 19.000 unerlaubte Einreisen auf der Westbalkanroute registriert – doppelt so viele wie im September vor einem Jahr.

Eine Mehrzahl der Bürger wünscht sich, dass Deutschland seine diplomatischen Anstrengungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs verstärkt.

Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend sagten 26 Prozent, sie seien entschieden dafür, auch wenn die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen müsse. Weitere 34 Prozent antworteten mit "eher ja". Bei Anhängern von AfD, Linkspartei und FDP sind es jeweils etwa 40 Prozent, die "auf jeden Fall" für mehr diplomatische Bemühungen sind. Die Anhänger anderer Parteien sind zurückhaltender, weil sie Nachteile für die Ukraine befürchten.