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Mitteldeutschland kompakt | 27.10.2022

27. Oktober 2022, 14:19 Uhr

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben Probleme, in Anhalt und Wittenberg Jobs zu finden.

Die Arbeitsagentur teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, dass viele Ukrainer und Ukrainerinnen arbeiten wollten. Weil sie aber die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, gibt es für sie den Angaben nach nur begrenzte Stellenangebote – etwa im Handel, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Bisher seien in der Region Anhalt und Wittenberg 220 Ukrainer fest angestellt worden.

Im Leipziger Rathaus sorgt ein Aufruf von Bundespräsident Steinmeier und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj für Verwunderung.

Als sich beide Politiker vor zwei Tagen in Kiew trafen, riefen sie dazu auf, Städtepartnerschaften zwischen beiden Ländern zu schließen. Für dieses Netzwerk würden sie die Patenschaft übernehmen. Allerdings hat Leipzig bereits eine Partnerschaft mit Kiew. Gabriele Goldfuß, Leiterin des Referats internationale Zusammenarbeit: "Wir waren darauf nicht vorbereitet, keiner von uns wusste das. Der Deutsche Städtetag hat's, glaube ich, auch nicht wirklich gewusst. Aber das ist egal. Wir freuen uns. Und dort, wo es schon gut bestehende Städtepartnerschaften gibt, glaube ich, kann man hier sehr viel machen." Die Städtepartnerschaft zwischen Leiipzig und Kiew besteht seit mehr als 60 Jahren.

In den sächsischen Impfzentren soll es künftig zusätzliche Gesundheitsangebote geben.

Wie die Leipziger Volkszeitung schreibt, sollen die Impfzentren nicht mehr nur für Corona vorgehalten werden. Gesundheitsministerin Köpping sagte dem Blatt, dort solle künftig alles geimpft werden, beispielsweise die Masernschutz- oder die Grippeschutzimpfung. Zudem sollten Leistungen der Gesundheitsämter angeboten werden, etwa Vorschuluntersuchungen. Laut Köpping will die Landesregierung den Kommunen einen jährlichen Millionenbetrag für Miete und Ausstattung der Impfzentren bereitstellen. Damit würden sie zu Außenstellen des Gesundheitsamtes gemacht. Sachsen zahlt derzeit jährlich acht Millionen Euro für den Betrieb der Impfzentren.

In Eisenach beginnt am Abend das Bachfest zu Ehren des Komponisten Johann Sebastian Bach.

Zum Auftakt gibt es ein Konzert in der Eisenacher Georgenkirche. Bis zum Reformationstag sind noch weitere Konzerte, Gottesdienste, Lesungen und andere Veranstaltungen geplant. Den Abschluss bildet ein Abend auf der Wartburg mit dem Trompeter und Dirigenten Ludwig Güttler.

Aktuell haben rund 30 deutsche Kommunen Interesse an einer deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaft angemeldet.

Das teilte das Bundesentwicklungsministerium auf Nachfrage von MDR AKTUELL mit. Bereits 107 Partnerschaften gebe es bereits. Am Dienstag hatten Bundespräsident Steinmeier und der ukrainische Präsident Selenskyj gemeinsam dazu aufgerufen, neue Städtepartnerschaften zu bilden. Steinmeier und Selenskyj wollten für dieses Netzwerk die Schirmherrschaft übernehmen. Die Leiterin des Referats International Zusammenarbeit der Stadt Leipzig, Goldfuß erklärte, man freue sich darüber. Noch seien aber viele Fragen offen – etwa ob die Kommunen jetzt mehr Geld bekämen, um die Partner in der Ukraine zu unterstützen. Leipzigs Partnerstadt ist Kiew.

Russland will in den annektierten ukrainischen Regionen Vermögenswerte an russische Unternehmen übertragen.

Präsidialamtssprecher Peskow bezeichnete die Liegenschaften ukrainischer Firmen und geflohener Privatpersonen als "aufgegebene Vermögenswerte". Es sei offensichtlich, dass diese nicht inaktiv gelassen werden könnten. Die russische Regierung werde sich mit dem Problem befassen. Russland hatte vor einem Monat vier Regionen im Osten der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Zwei dieser Regionen bilden den industriell geprägten Donbass.

Die Bundesregierung bringt ihre angekündigte milliardenschwere Soforthilfe für Gaskunden auf den Weg.

Sie sollen von ihren Abschlagszahlungen für den Monat Dezember freigestellt werden. Das Wirtschaftsministerium stimmt sich dazu momentan mit den anderen Ministerien ab. Die Soforthilfe soll einen Ausgleich für die gestiegenen Energierechnungen in diesem Jahr schaffen und die Zeit bis zur geplanten Gaspreisbremse überbrücken. Finanziert werden soll das aus dem neuausgerichteten Stabilitätsfonds, für den die Bundesregierung 200 Milliarden Euro bereitstellt.