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VerkündigungssendungDas Wort zum Tag bei MDR SACHSEN vom 14.-20.11.2022

Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche u.a. Harald Lamprecht und Holger Treutmann.

Sonntag, 20.11.2022:

Sonnabend, 19.11.2022: Gebet für Kranke

Wenn jemand krank ist, beten wir für ihn. Das ist unter Christen üblich. Es kann ganz verschiedene Formen haben. In Gottesdiensten und Andachten gibt es eigentlich immer ein Gebet, in dem an andere Menschen in Not gedacht und auch für die Kranken gebetet wird. Das ist oft allgemein formuliert. Aber in kleineren Gruppen, wo man sich besser kennt, geschieht das auch konkret mit Nennung der Namen derjenigen, die erkrankt sind.

Hilft das?

Wer nicht an Gott glaubt, wird solche Gebete vielleicht für überflüssig halten. Aber ich denke, dass darin eine große Kraft liegt. Zwar bewirkt ein Gebet für Kranke meistens keine sofortige Wunderheilung. So etwas ist sehr selten. In jedem Fall aber schafft ein Gebet eine geistige Verbindung. Es verbindet mit Gott und auch diejenigen, die beten mit denen, die krank sind. Wir Menschen sind psychosoziale Wesen. Unser Organismus reagiert auf das, was wir erleben, was wir hören, fühlen und denken. Ich stelle mir vor, ein Patient liegt einsam in seinem Bett im Krankenhaus. Im Nachbarzimmer eine andere Patientin. Sie hat zwar auch heute keinen Besuch. Aber sie weiß, dass da andere Menschen sind, die mit ihr mitfühlen und regelmäßig für sie beten. Wer möchten Sie lieber sein?

In der Bibel wird im Brief des Jakobus nachdrücklich zum Gebet für die Kranken aufgerufen. "Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden."

Solches Gebet und gute medizinische Versorgung stehen nicht im Widerspruch zueinander, sondern ergänzen sich. Gott heilt auch durch Ärzte und Medikamente. Aber Ärzte und Medikamente können auf einer anderen Ebene Unterstützung erfahren, wenn wir füreinander beten.

Freitag, 18.11.2022: Wer heilt, hat Recht?

Wer heilt, hat Recht! Stimmt das? Wenn ich diesen Satz höre, gehen bei mir immer die Alarmglocken an. Zu oft habe ich gesehen, dass mit dieser Aussage irreführende Zusammenhänge hergestellt werden sollen.

Dabei wirkt es ja erst einmal logisch: Ich habe ein gesundheitliches Problem. Damit gehe ich zu einem Therapeuten. Der Therapeut erläutert, was nach seiner Meinung die Ursache für mein Problem ist. Er gibt mir ein Mittel, das diese Ursache beseitigen soll. Kurz danach geht es mir besser. Schlussfolgerung: Also hatte der Therapeut mit seiner Erklärung recht. Das klingt logisch. Aber es ist in vielen Fällen falsch. Erstens: Nur weil etwas nacheinander passiert, muss das eine nicht die Ursache vom anderen sein. Wenn ich heute meinen Teller nicht leer gegessen habe, und morgen regnet es, hängt das eine nicht vom anderen ab.

Zweitens: Es kommt auf den Zeitpunkt an. Viele Beschwerden haben zyklische Verläufe. Wir kennen das vom Schnupfen. Da gilt oft die Regel: Kommt drei Tage, bleibt drei Tage, geht drei Tage. Wenn ich es am 6. Tag nicht mehr aushalte und zum Therapeuten gehe, ist relativ egal, was der empfiehlt – es wird mir sehr wahrscheinlich besser gehen.

Selbst wenn es tatsächlich das Mittel war, was mir geholfen hat, muss die Theorie dahinter  nicht stimmen. Weltanschauungen und religiöse Systeme sind nicht allein dadurch wahr, dass in ihrem Umfeld Heilerfolge geschehen. 

Die Aussage "Wer heilt, hat Recht" geht angeblich auf den antiken griechischen Arzt Hippokrates zurück. Nur hat dieser was ganz anderes gesagt: "Wer heilt, tut Recht". Da geht es nicht darum, aus einer Verbesserung des Empfindens die Wahrheit von Glaubenssystemen abzuleiten. Hippokrates sagt: Die Zuwendung zu Kranken ist recht, ist richtig, ist etwas Gutes. Dem möchte ich vollkommen zustimmen.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...