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#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 3. Februar

03. Februar 2023, 05:00 Uhr

1917: USA brechen Beziehungen zu Deutschland ab

Am 3. Februar 1917 brechen die USA unter Präsident Woodrow Wilson die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab. Zwei Tage zuvor hatte der deutsche Kaiser Wilhelm II. den uneingeschränkten U-Boot-Krieg erklärt. Fortan greifen deutsche U-Boote auch unbewaffnete Handels- und Passagierschiffe aus neutralen Staaten ohne Vorwarnung an. Auch amerikanische Schiffe werden versenkt. Daraufhin treten die USA am 6. April 1917 förmlich in den Ersten Weltkrieg ein. Rund zwei Millionen US-Soldaten werden nach Europa entsendet. Der Kriegseintritt der USA verändert das Kräfteverhältnis entscheidend zugunsten der Entente (Frankreich, England, Russland).

Gruppenbild der Mannschaft an Deck des U-Bootes U-81 beim Auslaufen aus dem Kriegshafen, 1917. Bildrechte: imago images / Future Image

1945: Tod von "Blutrichter" Roland Freisler

Am 3. Februar 1945 kommt Roland Freisler bei einem Luftangriff ums Leben. Freisler ist seit August 1942 Präsident des Volksgerichtshofs. Er führt seine Verhandlungen mit Fanatismus und erniedrigt dabei oftmals die Angeklagten. Sein Senat verhängt besonders oft Todesurteile: Weil 90 Prozent seiner Verfahren mit Todesstrafe oder mit lebenslanger Haft enden, wird er schon bald als "Blutrichter" betitelt. Auch die am Stauffenberg-Attentat beteiligten Widerstandskämpfer oder Hans und Sophie Scholl (Widerstandsgruppe "Weiße Rose") werden von Freisler zum Tode verurteilt. Bis zu seiner Berufung zum Volksgerichtshof 1942 ist Freisler im Reichsjustizministerium tätig. Er vertritt es als Staatssekretär bei der Wannsee-Konferenz und ist somit als einer der 15 Teilnehmer maßgeblich für die Organisation des Holocaust verantwortlich.

1945 stirbt "Blutrichter" Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs, bei einem Luftangriff. Bildrechte: IMAGO / United Archives International

1949: Malimo-Patent erteilt

Am 3. Februar 1949 erhält Heinrich Mauersberger das DDR-Patent Nr. 8194 für das Malimo-Verfahren: eine von ihm entwickelte Vielnadelnähmaschine, die in hoher Geschwindigkeit Stoff produziert. 1952 präsentiert Mauersberger seine Erfindung in Ost-Berlin. Die DDR baut das Verfahren zu einem eigenen Industriezweig aus und vermarktet die Produkte und Lizenzen international. Mitte der 1980er-Jahre produzieren rund 100 Textilbetriebe der DDR Malimo.

Zwei junge Textilarbeiterinnen im VEB Malitex Hohenstein-Ernsthal, 1974. Hier im Sächsischen wurde seit 1961 nach dem neuen Malimo-Nähwirkverfahren gearbeitet und Stoffe für Haushaltstextilien, Bekleidungstextilien und technische Textilien hergestellt.  Bildrechte: picture-alliance/ ZB | Wolfgang Thieme

1952: Grundsteinlegung der Berliner "Stalinallee"

Am 3. Februar 1952 wird der Grundstein für den ersten Wohnblock in der "Stalinallee" in Berlin gelegt. Die Straße soll zu einem Prachtboulevard nach sowjetischem Vorbild ausgebaut werden. Anlässlich des 70. Geburtstags von Josef Stalin widmet das SED-Politbüro dem "sowjetischen Führer" eine Straße. So wird die Frankfurter Allee in Berlin in "Stalinallee" umbenannt. Als Stalin 1953 stirbt, ebbt der Personenkult um ihm langsam ab. Sein Nachfolger Nikita Chruschtschow treibt die Entstalinisierung in den nächsten Jahren weiter voran. 1961 lässt die DDR-Führung schließlich sämtliche Straßenschilder über Nacht austauschen. Der westliche Teil der ehemaligen "Stalinallee" heißt seitdem "Karl-Marx-Allee", der östliche "Frankfurter Allee".

Die "Stalinallee" soll in der DDR zu einem Prachtboulevard nach sowjetischem Vorbild ausgebaut werden. Bildrechte: IMAGO / frontalvision.com

1966: Sonde "Luna-9" landet auf dem Mond

Am 3. Februar 1966 landet mit der sowjetischen "Luna-9" die erste Raumsonde erfolgreich auf dem Mond. Die 58 Zentimeter große Sonde sendet drei Tage Signale und Messwerte, bis die Batterie erschöpft ist. Durch die Landung erfahren Wissenschaftler, wie tragfähig die Mondoberfläche ist und dass sie nicht, wie angenommen, von einer meterdicken Staubschicht bedeckt ist. An Bord der "Luna-9" befindet sich auch eine Kamera, mit der erstmals Bilder von der Mondoberfläche geliefert werden können. Mit der erfolgreichen Landung der Sonde erhält die Sowjetunion einen Vorsprung vor den USA im Wettlauf ums All.

"Luna-9" ist die erste Sonde, die erfolgreich und unbeschadet auf dem Mond landet. Bildrechte: imago stock&people

1972: Erste Winterspiele unter DDR-Flagge

Am 3. Februar 1972 eröffnet Japans Kaiser Hirohito die Olympischen Winterspiele in Sapporo. Die DDR darf erstmals mit eigener Nationalhymne und Flagge an den Wettkämpfen teilnehmen. Bislang mussten DDR und Bundesrepublik noch unter gemeinsamer Flagge und Hymne antreten. Die DDR-Sportlerinnen und Sportler gewinnen in Japan insgesamt vier Gold-, drei Silber- und sieben Bronzemedaillen. Damit ist das DDR-Team die zweiterfolgreichste Delegation nach der Sowjetunion.

2017: Rolf Hoppe erhält St. Georg-Orden

Am 3. Februar 2017 erhält Rolf Hoppe den St. Georgs-Orden des Dresdner SemperOpernballs. Der Schauspieler wird damit als "herausragende Persönlichkeit der Stadt" gewürdigt. Er sei Dresden trotz seiner erfolgreichen internationalen Filmkarriere treu geblieben. Hoppe arbeitete mehr als 20 Jahre am Schauspiel der sächsischen Landeshauptstadt und gründete dort das Hoftheater. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rollen in Abenteuer- und Westernfilmen der DEFA und als König im Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Ein Jahr nach der Preisverleihung stirbt Rolf Hoppe im Alter von 87 Jahren. Er wird auf dem Dresdner Waldfriedhof Weißer Hirsch beigesetzt.

Rolf Hoppe als Friedrich Wieck im deutschen Spielfilm Frühlingssinfonie aus dem Jahre 1983. Bildrechte: MDR/Marco Prosch