ObstgehölzeJohannisbeeren: Vor- und Nachteile von Hochstämmchen
Beerensträucher gibt es auch als Hochstämmchen zu kaufen. Welche Vorteile, aber auch Nachteile Johannisbeeren als Hochstämmchen haben, erfahren Sie hier. Gartenfachberaterin Brigitte Goss gibt außerdem Tipps zu Pflanzung, Schnitt und Pflege von Johannisbeer-Hochstämmchen.
Inhalt des Artikels:
Vorteile von Hochstämmchen
Hochstämmchen sind platzsparend. Sie eignen sich deshalb auch für kleine Gärten oder als Topfpflanze für Balkon und Terrasse. Ein Johannisbeer-Hochstämmchen sieht besonders edel aus, wenn Blumen oder Kräuter darunter gepflanzt werden. Es kann als Gestaltungsmittel im Garten eingesetzt werden und macht sich gut im Staudenbeet. Hochstämmchen erleichtern außerdem die Ernte. Wer beispielsweise Rückenprobleme hat, kommt leichter an die Beeren heran. Es gibt Hochstämmchen in unterschiedlichen Höhen und Größen, so dass nach Geschmack und Einsatzmöglichkeit gewählt werden kann.
Nachteile von Hochstämmchen
Hochstämmchen bringen etwas weniger Ertrag als andere Beerensträucher. Ihre Pflege ist außerdem mit höherem Aufwand verbunden. Die natürliche Wuchsform der Johannisbeersträucher gilt als etwas robuster.
Hochstämmchen im Garten pflanzen
Johannisbeeren mögen einen warmen, halbschattigen Standort. Hochstämmchen werden angebunden an einen Pflock (zum Beispiel ein Bambusstab) verkauft. Stellen Sie sicher, dass der Stab bis in die Krone aufragt und der Pflanze genügend Halt gibt.
Hochstämmchen im Garten brauchen zusätzlich ein Gestell. Ein dreibeiniges Gerüst zum Anbinden für das Hochstämmchen kann einfach selbst gebaut werden. Dazu eignen sich Haselnuss-Stecken, Bambusstäbe oder andere kräftige Triebe, die beim Grünschnitt anfallen. Das Gestell dient dazu, dass die Beeren eine Auflage haben und die Krone nicht auseinanderbricht - vor allem wenn sie zur Erntezeit zu schwer wird. Binden Sie zum Abschluss das Gestell noch von allen Seiten am mittleren Pflock fest, um es vor Wind zu schützen.
Tipp: Beerenstrauch vor der Pflanzung zusammenbindenBinden Sie die oberen Zweige des Hochstämmchens vorsichtig zusammen. So vermeiden Sie, dass Sie während der Pflanzung versehentlich etwas abbrechen.
Gartenfachberaterin Brigitte Goss empfiehlt: Geben Sie Malzdünger in das Pflanzloch, um dem Hochstämmchen einen guten Start zu ermöglichen. Malzdünger fördert demnach die Wurzelbildung. Legen Sie bei der Pflanzung außerdem einen Gießrand an. So dringt das Gießwasser besser zu den Wurzeln vor und fließt nicht seitlich ab.
Hochstämmchen schneiden - aber nicht im Sommer
Ein frisch gepflanzter Johannisbeerstrauch wird ein bis zwei Jahre nicht geschnitten. Bei Hochstämmchen gilt: Sie werden im Sommer nicht geschnitten! Denn nach der Fruchtentwicklung haben die Pflanzen keine Kraft mehr, neue Triebe zu bilden, warnt Gartenexpertin Brigitte Goss. "Diese Vorstellung hilft beim Schneiden eines Hochstamms: Auf dem Stamm sitzt ein verkleinerter Johannisbeerstrauch!", sagt sie.
Wie werden Johannisbeer-Hochstämmchen geschnitten?
Geschnitten wird am besten vor dem Austrieb im Februar und März. Dann können Sie schneiden wie bei großen Johannisbeersträuchern: Entfernen Sie alte und vertrocknete Triebe, die vier Jahre alt oder älter sind. Junge Triebe, die an der hellen Farbe zu erkennen sind, werden nicht geschnitten oder eingekürzt. Beim Schnitt sollte immer ein Stummel stehen bleiben. Aus ihm können sich neue, junge Triebe entwickeln.
Quelle: Gartenfachberaterin Brigitte Goss/MDR Garten (uka)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Juli 2023 | 08:30 Uhr