Für sparsame GärtnerWurzelnackte Rosen pflanzen: Das sollten Sie wissen
Der Trend geht zur Containerrose. Dabei sind Rosen auch als wurzelnackte Ware erhältlich. Doch was ist das überhaupt? Gärtnermeister Thomas Kühr von der Baum- und Rosenschule Kühr in Erfurt hat es im MDR Garten erklärt. Die wichtigsten Fakten rund um die wurzelnackte Rose haben wir hier zusammengefasst.
Inhalt des Artikels:
Was sind wurzelnackte Rosen?
Rosen gibt es, wie viele andere Gehölze auch, als wurzelnackte Ware. Dabei wird die Rose ohne Kübel und ohne Erdballen angeboten. Auch der Pflanzenteil, der aus der Erde ragt, wurde abgeschnitten. Es handelt sich dabei also um die reine Pflanze mit Rhizomen.
Wurzelnackte Rosen sind Feldware. Die Rosen werden nach dem Blattabfall, wenn sie laublos sind, gerodet. Sie befinden sich dann im Ruhezustand. Wurzelnackte Ware gibt es ab Oktober im Handel. In der Regel kauft der Kunde dann zweijährige Rosen: Im ersten Jahr wird eine Wildform angepflanzt, die im Folgejahr veredelt wird. Das ist dann die eigentliche Rose, die schließlich wurzelnackt in den Verkauf kommt.
Wann können wurzelnackte Rosen gepflanzt werden?
Wurzelnackte Rosen müssen während der Wachstumsruhe gepflanzt werden. Daher ist ihre Pflanzzeit - wie für wurzelnackte Gehölze - ebenfalls von Mitte Oktober bis April. Bei ihrer Pflanzung muss der Boden frostfrei sein. Das gilt auch für Containerware, die allerdings ganzjährig gepflanzt werden kann. Eine Pflanzung im Herbst hat den Vorteil, dass die Rosen in den kommenden, eher feuchten Monaten gut anwachsen können. Am besten werden die wurzelnackten Rosen gepflanzt, wenn einige milde Tage bevorstehen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen wurzelnackten und Containerrosen?
Im Gegensatz zu Containerrosen ist wurzelnackte Ware deutlich günstiger. Der niedrigere Preis kommt dadurch zustande, dass wurzelnackte Pflanzen direkt vom Feld aus der Baumschule geliefert werden. Sie müssen nicht erst ausgegraben, in Kübel umgesetzt und darin kultiviert werden. Es werden daher auch weniger Ressourcen wie Wasser oder Topferde verbraucht. Wurzelnackte Ware wiegt überdies weniger - die Baumschulen können sie daher besser verpacken und transportieren lassen.
Für wurzelnackte Ware benötigt der Gärtner beim Pflanzen andererseits etwas mehr Fingerspitzengefühl. Während bei der Containerware die Anwachsquote nahezu bei einhundert Prozent liegt, kann es bei der wurzelnackten Ware häufiger passieren, dass sie nicht anwächst. Wurzelnackte Rosen lassen sich leichter versenden und so beispielsweise gut auch online bestellen.
Was ist beim Pflanzen zu beachten?
Nach dem Kauf kommen wurzelnackte Rosen erst einmal für ein paar Stunden mit den Wurzeln in einen Wassereimer. Nach dem Wässern sollten sie zügig gepflanzt werden. Doch bevor die Rosen in die Erde kommen, werden Triebe und Wurzeln zurückgeschnitten. Dabei ist entscheidend, auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wurzeln und oberirdischem Teil zu achten. Verletzte, schwache, sich kreuzende und zu dicht stehende Triebe oberhalb der Veredelungsstelle werden entfernt. Wurzeln, Haupt- und Seitentriebe werden gleichmäßig auf etwa 20 bis 30 Zentimeter gekürzt.
Beim Pflanzen selbst ist es wichtig, dass die Veredlungsstelle sich etwa zwei bis drei Zentimeter unter der Erde befindet. Um die Pflanze vor Frost zu schützen, sollte angehäufelt werden. Dabei gilt: Mehr ist mehr, eine 15 Zentimeter hohe Erdschicht darf es schon sein. Die frisch gepflanzte Rose kann nicht zu stark geschützt werden. Danach sollte die Rose kräftig gegossen werden, damit die feuchte Erde die Wurzeln gut umspült.
Brauchen wurzelnackte Rosen nach dem Pflanzen spezielle Pflege?
Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sie im Winter schön feucht bleibt und nicht vertrocknet. Gleichzeitig ist der Frostschutz sehr wichtig. Vor allem im ersten Jahr braucht die Pflanze unbedingt einen Winterschutz, beispielsweise durch Anhäufeln.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. November 2024 | 08:30 Uhr