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ComputerspielsuchtGame over – wenn aus Lust am Spielen eine Sucht wird

08. Oktober 2019, 08:02 Uhr

Computerspiele sind ein Millionengeschäft. Sie fesseln Spieler aller Altersgruppen. Doch die Gefahr besteht, dass aus dem Spiel eine Sucht wird. Wir haben einen Computerspielsüchtigen getroffen und nach seinem Weg aus der Sucht gefragt.

von Dagmar Weitbrecht

Anfangs ist es eine tolle Freizeitbeschäftigung. Dann hat Robert Probleme mit seiner Freundin und auch in der Ausbildung läuft es nicht rund. Das Computerspielen ist nun für Robert ein Ersatz. Er bekommt beim Spiel in der Rolle des Heilers die Anerkennung, die er im normalen Leben nicht bekommt. Es ist nur noch ein kleiner Schritt in die Computerspielsucht. Als nichts mehr geht, überweist ihn der Hausarzt in eine Akutklinik für Suchtkranke.

Erster Anlaufpunkt für viele Betroffene sind die ambulanten Angebote der Suchthilfe. Stationäre Hilfe wird für Computerspielsüchtige in den Psychiatrischen Fachkliniken angeboten. Im  Asklepios-Fachklinikum Wiesen, unweit von Zwickau, werden seit 20 Jahren pathologische Glücksspieler und Computerspielsüchtige therapiert.

Die Therapie ist auf 12 Wochen angelegt. Es gibt neben psychologischer Betreuung, auch viel Sport, Ergo-, Musik- und Kunsttherapie. Das große Ziel ist die Computerspiel-Abstinenz. Robert darf dann nicht einmal mehr Solitär spielen, denn das würde genügen, um wieder in die Sucht zu rutschen. Computer-Abstinenz im 21. Jahrhundert? Geht das überhaupt? Eine schwierige Aufgabe.

Wie es trotzdem gelingen kann, erzählt das Feature „Ich war der 'Heiler' – der Weg aus der Computerspielsucht“.

Asklepios Fachklinikum Wiesen

Gebäude des Asklepios Fachklinikums Wiesen Bildrechte: Dagmar Weitbrecht
Wegweiser im Asklepios Fachklinikum Wiesen Bildrechte: Dagmar Weitbrecht
Park im Asklepios Fachklinikum Wiesen Bildrechte: Dagmar Weitbrecht
Ergotherapie mit Kupferdrücken Bildrechte: Dagmar Weitbrecht
Bildrechte: Dagmar Weitbrecht

Zur Geschichte der Einrichtung

Die Wurzeln reichen bis 1912 zurück. Damals wurde in Wiesen ein Bezirksheim für sieche (kranke und pflegebedürftige) Frauen und Männer errichtet. 1949 übernahm die SDAG Wismut das Krankenhaus um vordringlich Lungenkrankheiten von Bergleuten zu behandeln. Ab 1976 erweiterte sich das Behandlungsspektrum auch auf Alkoholabhängige. Bereits 1990 erfolgte die Aufnahme auch von anderen Suchtkranken. Nachdem 1994 die Asklepios Kliniken GmbH das Krankenhaus übernommen hatte, wurde um- und ausgebaut. In einem Akut- und einen Reha-Bereich können bis zu 48 Patienten mit den Rehabilitationsdiagnosen Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, pathologisches Glücksspielen und Medienabhängigkeit behandelt werden.

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