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Jeder zweite Ehrenemtliche bei der Feuerwehr berichtet von Gewalterfahrungen. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / Tim Oelbermann

Jeder zweite betroffenGewalt gegen Einsatzkräfte bei der Feuerwehr

28. Dezember 2023, 14:52 Uhr

Jeder zweite ehrenamtliche Feuerwehrangehörige hat in einer Umfrage von Übergriffen in Form von Beschimpfungen oder Bedrohungen bei Einsätzen in den vergangenen Jahren berichtet.

Die Hälfte der Einsatzkräfte von freiwilligen Feuerwehren in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren Gewalt in Form von Beschimpfungen oder tätlichen Angriffen erlebt.

Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung des Deutschen Feuerwehrverbands und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Verbale Gewalt wie Bedrohungen am häufigsten

49,5 Prozent der Angehörigen freiwilliger Feuerwehren bestätigten entsprechende Erfahrungen im Dienst. Nach Angaben von Feuerwehr und Unfallversicherung dominiert verbale Gewalt in Form von Beleidigungen und Beschimpfungen mit Worten oder auch Gesten. 90 Prozent der Betroffenen berichteten laut Umfrageergebnis davon.

36 Prozent erlebten nach eigenen Angaben Einschüchterungen oder Bedrohungen. Ebenso viele berichteten, konkret damit bedroht worden zu sein, sie mit Fahrzeugen anzufahren. Etwa 14 Prozent wurden im Dienst mit Feuerwerkskörpern beworfen.

Gewalterfahrungen oft an der Tagesordnung

Gewalterfahrungen seien für aktive Mitglieder der Feuerwehren mittlerweile "trauriger Alltag", sagte Feuerwehrverbandschef Karl-Heinz Banse. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien viel zu häufig das Ziel von Beleidigungen und Bedrohungen und dadurch psychisch stark belastet.

Solche Aggressionen seien keine Bagatellen. Die Feuerwehren seien besorgt, dass Nachwuchskräfte wegen dieser Entwicklung ihre Motivation verlieren könnten.

Gewaltakte gegen Einsatzkräfte seien kein normales Phänomen, das hingenommen werden müsse, betonte der Hauptgeschäftsführer der Gesetzlichen Unfallversicherung, Stefan Hussy. "Sie demotivieren und frustrieren die Betroffenen. Das schadet dem Ehrenamt und damit letztlich der gesamten Gesellschaft", sagte er bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.

Afp, KNA (nvm)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Dezember 2023 | 11:30 Uhr