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LufthansaBodenpersonal arbeitet wieder – jetzt droht Pilotenstreik

28. Juli 2022, 13:14 Uhr

Der Warnstreik des Bodenpersonals der Lufthansa ist beendet, der Flugbetrieb normalisiert sich. Doch auch bei den Piloten droht ein Arbeitskampf.

Der Warnstreik des Bodenpersonals der Fluggesellschaft Lufthansa ist am Donnerstagmorgen um 6 Uhr wie angekündigt zu Ende gegangen. Verdi-Vertreter Marvin Reschinsky zufolge haben die Beschäftigten ihre Arbeit wieder aufgenommen und "der Flugbetrieb kann regulär stattfinden". Eine Woche lang bis zur nächsten Tarifverhandlungsrunde solle es keine weiteren Arbeitsniederlegungen geben.

Die Lufthansa hatte zuvor erklärt, sie erwarte nach Streikende eine schnelle Normalisierung des Flugbetriebs. Bereits am Donnerstag solle das Flugprogramm voraussichtlich nach Plan umgesetzt werden. Zuvor war noch von Auswirkungen bis Freitag die Rede gewesen.

Auch Tarifkonflikt mit den Piloten

Zeit zum Durchatmen ist aber nicht wirklich. Derzeit läuft die Urabstimmung der 5.000 Lufthansa-Piloten über einen unbefristeten Streik. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit will am Sonntag das Ergebnis mitteilen.

Bei einer Zustimmung von 70 Prozent der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder wären demnach unbefristete Streiks möglich, falls zuvor die laufenden Verhandlungen scheitern. Ab Mitte August und damit noch in der Ferienzeit könnten die Piloten in den Arbeitskampf gehen.

Cockpit verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von fünf Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.

Verkehrsminister Wissing pocht auf schnelle Einigung  

Bundesverkehrsminister Volker Wissing rief Verdi und Lufthansa zu einer raschen Einigung auf. Der FDP-Politiker mahnte, der Konflikt müsse "im Rahmen der Tarifautonomie" gelöst werden. "Beide Tarifparteien sollten aber an die Reisenden denken und ihren Streit nicht auf deren Rücken austragen."

Nach Lufthansa-Angaben mussten am Mittwoch streikbedingt rund 1.000 Flüge mit mehr als 130.000 Passagieren abgesagt werden. In dem Tarifkonflikt für das Bodenpersonal fordert Verdi für die rund 20.000 Beschäftigten 9,5 Prozent mehr Lohn und einen Mindeststundenlohn von 13 Euro bei zwölf Monaten Laufzeit. Die nächste Verhandlungsrunde startet kommenden Dienstag. Bis dahin wurde Ruhe vereinbart.

dpa(ans)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 28. Juli 2022 | 08:00 Uhr