Zweite TarifrundeKeine Tarifeinigung für Bodenpersonal der Lufthansa

14. Juli 2022, 08:43 Uhr

Inmitten des Chaos an den Flughäfen haben Lufthansa und Verdi über einen neuen Tarifvertrag für das Bodenpersonal gesprochen. Gebracht hat es nichts, auch die zweite Tarifrunde wurde ergebnislos abgebrochen. Lufthansa findet die Forderung der Gewerkschaft überzogen, diese das Angebot der Fluglinie unzureichend.

von MDR AKTUELL

Zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi gibt es auch nach der zweiten Tarifrunde keine Einigung. Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bezeichnete das Lufthansa-Angebot für das Bodenpersonal am späten Mittwochabend als unzureichend. Es gleiche die Inflation nicht annähernd aus, sondern bedeute einen deutlichen Reallohnverlust.

Behle sagte, beide Tarifparteien hätten sehr ernsthaft verhandelt und versucht, ein Ergebnis zu erzielen. "Ein solches Ergebnis wäre in der immer mehr eskalierenden Situation an den Flughäfen äußerst wichtig gewesen."

Streitpunkt Laufzeit

Die Lufthansa hatte Verdi zufolge ein Angebot mit einer Laufzeit von 18 Monaten vorgelegt. Zu lange für die Gewerkschaft. Sie will für die rund 20.000 am Boden Beschäftigten 9,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr durchsetzen. Der Mindeststundenlohn soll bei 13 Euro liegen. Verdi begründet die Forderungen neben der hohen Inflation auch mit der großen Arbeitsüberlastung und notwendigen Anreizen für dringend gesuchtes neues Personal.

Die Tarifverhandlungen laufen inmitten des Flughafen-Chaos. Erst am Mittwoch hatte die Lufthansa wegen Personalmangels weitere 2.000 Flüge bis Ende August gestrichen. Trotz der ergebnislosen Tarifrunde wird es wohl keine Warnstreiks geben. Von Verdi-Seite her hieß es schon vor den Gesprächen, mit dem Instrument Warnstreiks werde man vorsichtig umgehen und sie nicht leichtfertig vom Zaun brechen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. August angesetzt.