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Eine kostenlose Fahrradmitnahme soll es beim 49-Euro-Ticket nicht geben. Bildrechte: IMAGO / aal.photo

DeutschlandticketKeine kostenlose Fahrradmitnahme bei 49-Euro-Ticket geplant

07. November 2022, 12:21 Uhr

Beim 49-Euro-Ticket ist laut Verkehrsbranche keine kostenlose Fahrradmitnahme geplant. Es sei weiter ein Zusatzticket nötig. Auch der Starttermin des Deutschlandtickets ist wegen offener Finanzierungsfragen immer noch unklar. Unterdessen erwägt Thüringen noch einmal gut 50 Prozent Rabatt für jüngere Menschen anzubieten.

Beim künftigen bundesweiten 49-Euro-Ticket ist die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern nicht geplant. Das hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mitgeteilt. Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff sagte, für Fahrräder werde weiter ein Zusatzticket nötig sein. Der Verbandschef verwies unter anderem auf Kostengründe.

Der Fahrradclub ADFC hatte gefordert, die Fahrradmitnahme in Zügen des Nahverkehrs bundesweit kostenlos anzubieten. Beim 9-Euro-Ticket im Sommer gab es ein solches Angebot allerdings auch nicht. Bei der Deutschen Bahn kostet eine Fahrrad-Tageskarte im Nahverkehr derzeit sechs Euro.

Starttermin bislang unklar

Wann das von Bund und Ländern beschlossene Deutschlandticket für Fahrten im Nah- und Regionalverkehr startet, ist indes noch offen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält den von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angestrebten Termin von Anfang Januar für unrealistisch. Hauptgeschäftsführer Wolff hält allenfalls eine Einführung des digitalen und bundesweit gültigen 49-Euro-Tickets zum 1. März 2023 für machbar.

Finanzierung noch offen

Wolff verwies vor allem auf offene Finanzierungsfragen, die zuvor geklärt werden müssten. Bund und Länder hätten einen Festbetrag von drei Milliarden Euro ohne "Nachschusspflicht" vereinbart, so der Verbandschef. Wie hoch allerdings die Fahrgeldverluste für die Verkehrsunternehmen ausfallen würden, wisse bislang noch gar niemand.

Zudem solle das neue Deutschlandticket auf Wunsch von Bund und Ländern statt jährlich, monatlich kündbar sein, was zu Lasten der Planungssicherheit der Unternehmen gehe, kritisierte Wolff. Hinzu komme ein "Rattenschwanz an Kosten", weil das Ticket undbedingt papierlos und digital sein solle.

Thüringen erwägt Rabatt für Jüngere

Während die Finanzierung der von Bund und Ländern beschlossenen Rahmenbedingungen für das 49-Euro-Ticket noch ungeklärt ist, kommen bereits weiterreichende Überlegungen aus Thüringen hinzu. Nach Angaben aus dem Erfurter Infrastrukturministerium erwägt der Freistaat demnach zusätzlich eine Art Rabatt für Jüngere.

Eine Ministeriumssprecherin sagte der Zeitung "Die Welt", es gebe Überlegungen, jungen Menschen ein kostengünstigeres Angebot zu machen. Geprüft werde ein ermäßigter Preis von 28 Euro monatlich. Das könne durch einen Landeszuschuss zum normalen Deutschland-Ticket erreicht werden. Es gäbe dann keinerlei Einschränkungen bei der Nutzung, so die Sprecherin. Welche Gruppen genau von dem Angebot profitieren sollen, blieb zunächst offen.

MDR/dpa (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 05. November 2022 | 09:00 Uhr