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recap"Sozialer Sprengstoff": Scholz und die Preisexplosionen

08. Juli 2022, 16:44 Uhr

Die Preise explodieren und Bundeskanzler Scholz verteidigt die Entlastungspakete der Bundesregierung. Doch an den Maßnahmen gibt es viel Kritik und wir fragen uns, wo der langfristige Plan bleibt. Außerdem wollen wir wissen, warum die Digitalisierung in Schulen so lange dauert und warum das Thema Tempolimit genauso schnell wieder vom Tisch war, wie es aufgetaucht ist. Und was steckt eigentlich hinter der Überraschungsnachricht, dass Fleisch plötzlich wieder günstiger wird?

Hat Olaf Scholz eine Lösung für die Krise?

Lebensmittel, Benzin, Heizen - die Preise dafür explodieren. Schon das Nötigste wird für viele immer weniger bezahlbar.

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Das Gefühl der Dauerkrise prägt den Alltag. Auch beim ersten Sommerinterview mit Bundeskanzler Scholz war die Preissteigerung das bestimmende Thema. Scholz selbst hat die steigenden Heizkosten sogar als "sozialen Sprengstoff" bezeichnet. Gleichzeitig sagte er, dass erst das kommende Jahr die größte Herausforderung werden wird. Aktuell würden die 30 Milliarden schweren Entlastungspakete der Regierung gerade für Geringverdiener große Unterstützung schaffen. 90 Prozent der Preissteigerung würden aufgefangen, so Scholz. Diese Aussage wurde von Regierungssprecher Steffen Hebestreit jedoch schnell relativiert. Auch Wirtschaftsexperten äußern sich zurückhaltend. Präzise Aussagen zum Effekt der Entlastungspakete seien noch nicht möglich.

"Konzertierte Aktion" ohne konkrete Pläne

Ein Gefühl bleibt: Anstatt die grundlegenden Probleme anzugehen, gibt’s hier mal 100 Euro und da mal eine kleine Steuersenkung. Aber wo bleibt der langfristige Plan?

Auf der von Bundeskanzler Scholz groß angekündigten "Konzertierten Aktion" – einem Treffen von Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgebern – wurden auch keine konkreten Pläne geschmiedet. Um die Erwartungen daran zu senken, stimmte Scholz die Menschen nochmal auf eine länger anhaltende Krise ein. Die Suche nach Lösungen soll dann mit einem nächsten Treffen im September weitergehen.

Weitere Themen bei re·cap

In der aktuellen Folge fragen wir uns außerdem, warum in einigen Klassenzimmern statt Tablets immer noch der Polilux im Einsatz ist. Am Geld kann das eigentlich nicht liegen, denn schon 2019 wurden mit dem Digitalpakt Schule fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Schulen ins digitale Zeitalter zu beamen. Und der wurde durch den Homeschooling-Schock während der Corona-Pandemie sogar nochmal aufgestockt. Wie so oft in Deutschland führen Bürokratie und Föderalismus dazu, dass die Digitalisierung im Klassenzimmer nur im Schneckentempo vorangeht und es auch hier wieder große Unterschiede zwischen einzelnen Schulen gibt.  

Eine überraschende Nachricht gab es in dieser Woche aber auch. Es wird gar nicht alles teurer. NEIN. Die Fleischpreise sinken zurzeit wieder. Dass Discounter und Supermärkte  Fleisch nun wieder günstiger verkaufen, liegt an der sinkenden Nachfrage. Viele Menschen haben ihren Fleisch- und Fischkonsum heruntergefahren und der soll mit niedrigeren Preisen wieder angekurbelt werden.

Und tatsächlich kam auch das altbekannte und viel diskutierte Thema Tempolimit wieder auf. Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann schlägt ein Tempolimit vor, um Benzin und Diesel zu sparen. Warum das aber auch in der aktuellen Energiekrise nicht kommen wird, erfahrt ihr bei uns.

Viel Spaß beim Schauen!

Dieses Thema im Programm:recap – bei Youtube | 01. Juli 2022 | 17:00 Uhr