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Mildes WinterwetterGas im Großhandel günstiger als vor Ukraine-Krieg

02. Januar 2023, 19:03 Uhr

In Europa ist der Gaspreis im Großhandel massiv gesunken – und sogar günstiger als vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Seit Anfang Dezember hat sich der Preis am Markt halbiert. Das liegt am milden Winter, aber auch am hohen Anteil erneuerbarer Energien.

Die Großhandelspreise für Gas in Europa sind auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr gesunken. Gas kostet damit aktuell weniger als vor Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022. Gründe sind Experten zufolge hohe Gasvorräte und eine sich abschwächende Nachfrage, die vor allem auf günstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist. 

Am Montag startete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde in den Handel. So günstig war europäisches Gas zuletzt im Februar 2022 vor Beginn des Krieges in der Ukraine. Im frühen Handel stieg der Preis wieder etwas auf 73 Euro.

Gaspreis war am 7. März am höchsten

Der Gaspreis war ab Herbst 2021 mit dem Beginn der Drosselung russischer Gaslieferungen nach Europa gestiegen. Ab dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar legte er dann sprungartig weiter zu. Am 7. März erreichte der TTF seinen bisherigen Höchststand von 345 Euro pro Megawattstunde. Ende August lag der Preis erneut fast genauso hoch, bei etwas über 342 Euro.

Das milde Wetter dämpfte zuletzt den Verbrauch. So gab es zum Jahreswechsel in Deutschland regional Temperaturen von über 20 Grad. Der Deutsche Wetterdienst verzeichnete den wärmsten Silvestertag seit Beginn der Aufzeichnungen. Außerdem wurde zuletzt deutlich mehr Energie aus Windkraft gewonnen, was den Verbrauch von Gas zur Stromerzeugung verringert.

Ein Punkt sei auch, dass hohe Gasvorräte aufgebaut worden seien, sagte der Marktexperte Sebastian Paris Horvitz. Seit dem 21.12.22 steigen die Füllstände europäischer Gasspeicher konstant, allein die deutschen Speicher sind zu mehr als 90 Prozent gefüllt. "Das ist eine gute Nachricht für die europäischen Staaten und die Volkswirtschaften der Region", sagte Paris Horvitz.

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AFP (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 02. Januar 2023 | 18:00 Uhr