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EnergiekriseStadtwerke erwarten 2023 Strompreisanstieg um 60 Prozent

16. September 2022, 11:12 Uhr

Deutschlands Stadtwerke rechnen im kommenden Jahr mit einem starken Anstieg der Strompreise. Beim Gas müssten Endkunden der Stadtwerke schon jetzt häufig bereits zwischen 30 und 60 Prozent mehr zahlen als vor dem Ukraine-Krieg.

Die kommunalen Energieversorger rechnen mit einem starken Anstieg der Strompreise im kommenden Jahr. Bislang seien die Preissteigerungen hier etwa wegen der weggefallenen EEG-Umlage mit rund zehn Prozent geringer ausgefallen als beim Gas, sagte ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. Für das kommende Jahr würden nun aber "tendenziell Preissteigerungen um die 60 Prozent erwartet".

Beim Gas müssten die Endkunden der Stadtwerke "derzeit häufig zwischen 30 und 60 Prozent" mehr zahlen, sagte der Sprecher weiter. Einzelne Versorger hätten ihre Preise jedoch auch mehr als verdoppeln müssen. Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen "und eventuell auch noch einmal verschärfen". Derzeit deute zwar einiges darauf hin, dass der Markt den russischen Lieferstopp bereits eingepreist haben könnte. "Ein früher oder strenger Winter könnte aber den Gasverbrauch unerwartet steigen lassen und gegebenenfalls die Preisspirale wieder in Gang setzen", sagte der VKU-Sprecher der Zeitung.

Deutsche befürchten Überforderung bei Energierechnung

39 Prozent der Deutschen befürchten, dass sie bereits kommenden Winter ihre Energierechnung nicht oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten bezahlen können. Das geht aus der jüngsten Befragung für den ARD-Deutschlandtrend hervor. Demnach sind es vor allem Menschen mit geringem Einkommen und Jüngere, die sich sorgen. Zudem befürchtet jeder Dritte, dass es im Winter zu Ausfällen in der Strom- und Gasversorgung kommt. Mehr als 80 Prozent rechnen damit, dass wegen der hohen Energiepreise Arbeitsplätze verloren gehen.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. September 2022 | 10:30 Uhr