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Klassen- und Bildungsfahrten sind besondere Reisen für Kinder – durch die steigenden Preise können sie sich immer weniger Menschen leisten. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Steigende PreiseAWO bangt um Bildungsfahrten für finanziell schwächer gestellte Kinder

17. März 2023, 05:00 Uhr

Wegen der Inflation steigen die Preise – auch bei Klassenfahrten und Reisen im Allgemeinen. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist deshalb besorgt, ob sie ihre Bildungsreisen für finanziell benachteiligte Kinder anbieten kann.

Immer mehr Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt leiden unter den Folgen der Inflation. Nach Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT können Eltern unter anderem Klassenfahrten nicht bezahlen. Das gilt auch für Bildungsfahrten, die etwa die Arbeiterwohlfahrt (AWO) anbietet.

Kinder und Jugendlichen auf kostengünstige Angebote angewiesen

Der Geschäftsführer des Landesjugendwerks der AWO, Tom Bruchholz, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man müsse aufpassen, dass man die Heranwachsenden aus benachteiligten Familien nicht verliert. "Schon in der Corona-Pandemie war diese Gruppe benachteiligt. Das droht in der Energiekrise noch einmal." Bruchholz fügte hinzu, die Kinder und Jugendlichen seien auf kostengünstige Angebote angewiesen. Nur so könnten sie sozial und kulturell am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. "Das ist wichtig für ihre Zukunft."

Jedes vierte Kind in Sachsen-Anhalt betroffen

In Sachsen-Anhalt sind der AWO zufolge 82.000 Kinder betroffen. Das entspricht jedem vierten Kind im Land. Um zu helfen, bietet das Landesjugendwerk der AWO Bildungsfahrten an, beispielsweise Fahrten zum Bundestag nach Berlin. Diese Reisen werden vom Land finanziell unterstützt. Allerdings seien auch hierfür die Preise deutlich gestiegen, so Geschäftsführer Bruchholz.

Jugendherbergen beispielsweise hätten ihre Übernachtungspreise um 50 Prozent angehoben. Denn auch sie müssten mehr für Energie, Personal und Verpflegung ausgeben. "Da muss etwas passieren. Die Förderung sollte angepasst werden." Derzeit erhält die AWO für Bildungsfahrten 24 Euro für einen Teilnehmer pro Nacht. Damit die Fahrten auch weiter stattfinden können, seien mindestens 40 Euro je Kind und Nacht nötig.

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MDR (Svea Mauersberger, Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. März 2023 | 14:00 Uhr

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